1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Britische Mädchen heiraten IS-Kämpfer

4. Juli 2015

Im Februar hatte die Nachricht von drei Mädchen, die sich in Syrien der IS-Miliz anschlossen, die Briten geschockt. Zwei von ihnen sollen mitterweile IS-Kämpfer geehelicht haben.

https://p.dw.com/p/1Fsph
Aufnahme einer Überwachungskamera von der Ausreise der drei Mädchen
Bild: picture alliance/empics

Zwei minderjährige Mädchen aus London, die sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen hatten, sollen IS-Kämpfer geheiratet haben. Die Mädchen informierten ihre Familien über die Eheschließung, teilte der Anwalt der Familien der britischen Tageszeitung "The Guardian" mit. Die beiden waren mit einer Freundin im Februar nach Istanbul geflogen und anschließend über die Grenze nach Syrien gereist. Der Fall 15 und 16 Jahre alte Mädchen sorgt in Großbritannien für großes Aufsehen. Nun sollen die Minderjährigen in der syrischen IS-Hochburg Rakka leben.

Anwalt Tasnime Akunjee sagte, die Mädchen hätten einen "Katalog" an Männern zur Auswahl erhalten. Ihre Ehemänner seien um die 20 Jahre alt. Die Nachricht der Hochzeit habe "große Verzweiflung" bei den Familien ausgelöst, da die Mädchen damit stärker in Syrien gebunden seien und die Hoffnung auf eine Rückkehr nach Großbritannien schwinde.

Ausreisesperren gegen weitere Mädchen

Alle drei Mädchen stammten aus derselben Schule in London. Die Familien werfen der Polizei vor, ihnen Informationen zur drohenden Ausreise ihrer Töchter vorenthalten zu haben. Die Polizei nimmt an, dass sie einer Klassenkameradin folgten, die zuvor ausgereist war. Gegen vier andere Mädchen der Schule wurde eine Ausreisesperre verhängt, damit sie nicht ebenfalls in das Bürgerkriegsland fahren.

Die Polizei schätzt, dass 600 Briten in das Konfliktgebiet in Syrien und im Irak gereist sind. Rund die Hälfte von ihnen soll mittlerweile wieder zurückgekehrt sein.

Ago/SC (afp, Guardian)