1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

IS-Terroristen planten Anschlag in Düsseldorf

2. Juni 2016

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag der IS-Terrormiliz in Düsseldorf vereitelt. Drei Verdächtige aus Syrien wurden festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.

https://p.dw.com/p/1Iyqx
Eingang zur U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf (Foto: dpa)
Eingang zur U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee in DüsseldorfBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Die drei Männer im Alter von 27, 25 und 31 Jahren wurden in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Ein vierter Verdächtiger sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe weiter bekantgab.

Vom IS beauftragt

Zwei der Beschuldigten, der 25-jährige Saleh A. und der 27-jährige Hamza C., hätten sich im Frühjahr 2014 in Syrien dem IS angeschlossen, teilte die Emittlungsbehörde weiter mit. Von der Führungsebene der Terrororganisation hätten sie den Auftrag erhalten, in der Düsseldorfer Altstadt einen Anschlag zu verüben. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft liegen aber keine Hinweise dafür vor, "dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagsplanes konkret begonnen hatten".

Selbstmordattentate geplant

Die Gruppe hatte laut Bundesanwaltschaft geplant, dass sich zunächst zwei Selbstmordattentäter in der zentralen Heinrich-Heine-Allee (Artikelbild) in die Luft sprengen. Anschließend hätten weitere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und Sprengsätzen töten sollen, hieß es weiter. Die Heinrich-Heine-Allee liegt im Herzen Düsseldorfs. An der gleichnamigen U-Bahn-Station laufen mehrere Linien zusammen. Wer in die Altstadt, ein beliebtes Kneipenviertel will, steigt in der Regel dort aus.

Blick in die Düsseldorfer Altstadt (Foto: Shahriar Sedighi)
Blick in die Düsseldorfer AltstadtBild: Shahriar Sedighi

Zu weiteren Tatplanungen kam es laut Bundesanwaltschaft nicht, weil sich einer der Beschuldigten im Februar 2016 in Paris den französischen Behörden offenbarte. Die Bundesanwaltschaft will sich um seine Auslieferung nach Deutschland bemühen. Dieser Terrorverdächtige und Hamza C. sollen den Angaben zufolge im März und Juli 2015 getrennt von der Türkei aus über Griechenland nach Deutschland gereist sein.

"Gefährungslage "unverändert hoch"

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte zu den Mitteilungen der Karlsruher Behörde lediglich, die Gefährdungslage sei "unverändert" hoch. Deutschland befinde sich weiterhin "ebenso wie andere europäische Staaten im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus". Justizminister Heiko Maas erklärte: "Das entschlossene Vorgehen des Generalbundesanwaltes zeigt: Unsere Ermittlungsbehörden gehen gegen mutmaßliche Terroristen mit allen Mitteln des Rechtsstaats vor."

wl/uh (dpa, afp, rtr)