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Bundesliga nicht im Kaufrausch

Stefan Nestler2. Februar 2016

Die Fußball-Bundesligisten geben in der jetzt zu Ende gegangenen Winter-Transferperiode deutlich weniger aus als vor Jahresfrist. Der FC Bayern schließt ein Last-Minute-Geschäft ab, ein geplantes des HSV geht daneben.

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Serdar Tasci bei einem Spiel des FC Spartak Moskau. Foto: Getty Images
Der 14-malige Nationalspieler Serdar Tasci (l.) kehrt in die Bundesliga zurückBild: Getty Images/Epsilon

Die Fußball-Bundesliga war in der diesjährigen Transferperiode vom Konsumrausch des Vorjahrs weit entfernt. Geschätzt "nur" rund 48 Millionen Euro investierten die 18 Klubs der Weltmeister-Liga für 43 neue Profis - beinahe Peanuts im Vergleich zu den Ausgaben der Premier League (gut 171 Millionen Euro) und besonders des wachsenden Giganten in Asien, der chinesischen Super League (rund 202 Millionen Euro). Am Ende der Winter-Transferperiode 2015 hatte die Bundesliga noch einen Rekordwert für Spielerkäufe in Höhe von gut 65 Millionen Euro verzeichnet. Trotz der zurückhaltenden, finanziell besonnen wirkenden Personalpolitik gaben die Vereine insgesamt mehr aus, als sie einnahmen: Am Ende stand ein Minus von gut 16,5 Millionen Euro. Gut 30 Millionen Euro und damit über 60 Prozent der Gesamtausgaben flossen an ausländische Klubs, andererseits kassierten die Vereine auch über 20 Millionen Euro von Konkurrenten aus anderen Nationen.

Last-Minute-Kauf der Bayern

Kurz vor Toresschluss wurde der FC Bayern München noch einmal aktiv. Der Rekordmeister reagierte auf die Verletzungen der Defensivspieler Jérôme Boateng und Javi Martinez und lieh den 14-maligen Nationalspieler Serdar Tasci bis zum Saisonende vom russischen Spitzenklub Spartak Moskau aus. Die Leihgebühr für den 28 Jahre alten Ex-Stuttgarter beträgt angeblich 2,5 Millionen Euro, die Bayern haben eine Kaufoption. Zuvor hatten die Bayern Jan Kirchhoff (für eine Million Euro an den AFC Sunderland) und Sinan Kurt (für 500.000 Euro an Hertha BSC) verkauft. Den teuersten Transfer wickelte wie schon vor Jahresfrist Pokalsieger VfL Wolfsburg ab - diesmal allerdings in umgekehrter Richtung: Die "Wölfe" verkauften Timm Klose für elf Millionen Euro an den Premier-League-Klub Norwich City, nachdem sie Anfang 2015 Weltmeister André Schürrle für 32 Millionen Euro vom englischen Topklub FC Chelsea geholt hatten. Am meisten Geld unter allen Bundesligisten investierte Borussia Mönchengladbach: Für acht Millionen Euro kauften die Gladbacher Jonas Hofmann vom Ligarivalen Borussia Dortmund und überwiesen zudem eine Leihgebühr von 2,5 Millionen Euro für Martin Hinteregger an RB Salzburg.

Timm Klose beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund. Foto: Getty Images
Ex-"Wolf" Timm Klose (r.) spielt jetzt in NorwichBild: Getty Images/AFP/O. Andersen

Ein paar Minuten zu spät

Wenig überraschend, waren Teams aus dem Kreis der Abstiegskandidaten auf dem Transfermarkt besonders aktiv: Bei Schlusslicht Hannover 96 sollen gleich sechs neue Spieler für eine Trendwende sorgen. Am Montag liehen die Niedersachsen noch Innenverteidiger Alexander Milosevic vom türkischen Traditionsklub Besiktas Istanbul aus. Bei Werder Bremen sollen fünf Neuzugänge zum angestrebten Klassenerhalt beitragen. Ein geplantes Last-Minute-Geschäft des Hamburger SV platzte. Nach Josip Drmic (ausgeliehen von Borussia Mönchengladbach) und Nabil Bahoui (ablösefrei) sollte eigentlich noch Verteidiger Sekou Sanogo von den Young Boys Bern den HSV verstärken. Die erforderlichen Transferunterlagen aus der Schweiz trafen jedoch nach Angaben des HSV erst wenige Minuten nach Ende der Wechselfrist ein.

Im DW-Transferticker können Sie noch einmal alle Wechsel der letzten Wochen nachlesen.

sn/jw (sid, dpa)