Bundesliga oder Afrika-Cup?
Von Pierre-Emerick Aubameyang bis Salomon Kalou: Diese afrikanischen Fußball-Stars werden der Bundesliga in den kommenden Wochen fehlen. Andere dagegen verzichten auf den Afrika-Cup, um ihren Klubs zu helfen.
Der Akrobat
Keine Frage, ohne ihn wäre der Afrika-Cup 2017 in Gabun nicht vorstellbar: Pierre-Emerick Aubameyang, inzwischen 27 Jahre alt, ist der Sportstar des Gastgeberlandes. Und der Salto-Künstler kommt in der vielleicht besten Form, die er je hatte. Der Stürmer schoss für Borussia Dortmund 16 Tore in 15 Bundesliga-Spielen. Dort werden sie ihn schmerzlich vermissen - aber Gabun braucht ihn noch mehr.
Der Aufsteiger
Nabil Bentaleb spielt für die Auswahl Algeriens und ist seit August ein Schalker. Tottenham Hotspur lieh ihn an die Knappen aus, wo der 22-Jährige bisher zu den Lichtblicken einer durchwachsenen Hinrunde zählt. Der Mittelfeld-Akteur schoss bereits vier Tore und gab eine Torvorlage. Sein Marktwert wird bereits auf neun Millionen Euro geschätzt. Beim Afrika-Cup will er den weiter anheben.
Der Umworbene
Fünf Tore und zwei Vorlagen in nur neun Partien - die Hinrundenbilanz von Salomon Kalou (links) kann sich sehen lassen. Auch die seines Klubs: Hertha BSC steht auf Rang drei. Während Kalou für die Elfenbeinküste beim Afrika-Cup aufläuft, gehen in Berlin die Vertragsverhandlungen weiter: Kalou hat zahlreiche Angebote, Hertha will ihn halten. Tendenz laut seines Beraters: "Alles ist offen."
Der Neue
Noch können wir nicht viel über Bernard Tekpetey (links) sagen. Der Ghanaer ist gerade einmal 19 Jahre alt und noch ein "Frischling" in der Bundesliga. Im Dezember gab er sein Debüt für Schalke, zeigte aber auf Anhieb eine ansprechende Leistung. Ausgebildet wurde er an der Unistar Soccer Academy in Ghana und kam im Januar ins Revier. Auch in der Europa League hat er schon für Schalke gespielt.
Der Läufer
Er ist in Frankreich geboren, aber sein Herz schlägt für die Demokratische Republik Kongo: Marcel Tisserand ist Verteidiger beim FC Ingolstadt und überzeugt dort vor allem läuferisch. Seine Laufleistungen sind für einen Abwehrspieler überdurchschnittlich hoch. Seit seinem Wechsel vom AS Monaco in die Bundesliga machte er 13 Liga-Spiele. Trotz Abstiegskampfs entschied er sich für den Afrika-Cup.
Der Rückkehrer
Abdul Rahman Baba (rechts) hat harte Zeiten hinter sich: Als Juwel aus Augsburg vom großen FC Chelsea für sagenhafte 25 Millionen Euro weggekauft, wurde er dort nicht glücklich. "Das möchte ich nie wieder erleben", sagte Baba, der in England fast nie spielte. Jetzt ist er zurück in der Bundesliga und trägt das Trikot des FC Schalke - allerdings zunächst nur leihweise bis zum Ende der Saison.
Der Veteran
Sambou Yatabaré ist seit 2008 eine feste Größe in Malis Nationalteam. Der 27-Jährige hätte auch für sein Geburtsland Frankreich spielen können, doch er entschied sich für Mali. Inzwischen ist er Bundesligaprofi bei Werder Bremen und machte dort bislang nicht nur positive Schlagzeilen: Bei einem Verkehrsunfall zerlegte er den Ferrari eines Teamkollegen.
Der Arbeiter
Eric Maxim Choupo-Moting ist einer der Lieblinge des Schalker Publikums, das traditionell Malochertypen bevorzugt. Sein Verein dürfte schätzen, dass "Choupo" den Afrika-Cup zu Gunsten von S04 sausen lässt. Der 27-Jährige will seine Tempodribblings lieber in der Liga zeigen - zum Leidwesen seiner Nationalelf aus Kamerun. Rücktrittsgerüchten widersprach er: "Ich werde weiter für Kamerun auflaufen."
Der Routinier
Geboren in Bochum, ist Marvin Matip (FC Ingolstadt) wie sein Bruder Joel (FC Liverpool) Fußballprofi geworden. Der 31-jährige Routinier entschied sich ebenfalls gegen einen Einsatz beim Afrika-Cup. Kamerun muss - wie auf einige weitere namhafte Spieler - auf Matip verzichten. Der gibt seinem abstiegsgefährdeten Verein den Vorzug.
Der Aussortierte
Verzicht oder Ausbootung? Änis Ben-Hatira steht nicht im Aufgebot Tunesiens. Der Profi von Darmstadt 98 stand im vorläufigen Kader der "Adler von Karthago", schaffte es dann aber letztlich nicht in die endgültige Auswahl. Wahrscheinlich wurde er vom Verband aussortiert. Somit kann der in Berlin geborene Tunesier seinem Verein im Abstiegskampf helfen.