Bundesliga-Tore, die man nicht vergisst
Das 50.000 Bundesliga-Tor ist gefallen! Am 21. Spieltag erzielt es der Leverkusener Karim Bellarabi. Wir haben aber noch weitere Favoriten: Von Okocha über Piplica bis Stoppelkamp - hier sind unsere Highlights!
Jubiläums-Tor
Bundesliga-Treffer Nummer 50.000 erzielt der Leverkusener Karim Bellarabi am 17. Februar 2017 an einem nass-kalten Freitagabend im Spiel beim FC Augsburg. Unspektakulär nach Vorlage des 17-jährigen Kai Havertz, dennoch geht er in die Geschichtsbücher ein. Glückwunsch!
Spitze, Hacke, fünf zu eins...
Im April 2009 sorgt Wolfsburgs Grafite für ein Tor der Extraklasse. Der Brasilianer lässt zwei Bayern-Verteidiger aussteigen und auch Torwart Michael Rensing alt aussehen. Der Wolfsburger Torjäger vollendet seine Show erfolgreich per Hackentrick und stellt den 5:1-Endstand gegen den FC Bayern her. Eine herbe Klatsche für die Münchener, ein weiterer Schritt zur Meisterschaft des VfL.
Das Rekordtor
Es sollen exakt 82,3 Meter sein - das weiteste Tor in der Bundesliga-Geschichte. Aufsteiger SC Paderborn führt gegen Hannover 96, das jedoch in der Nachspielzeit einen Freistoß bekommt. Auch 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler ist mit vorne. Der Ball wird abgeblockt. Paderborns Moritz Stoppelkamp nimmt den Ball mit der Brust an und schießt ihn einfach mal von hinten in Richtung leeres Tor - drin.
Fulminante Gesundmeldung
Ecke für Bayern München von der linken Seite, der Ball kommt, und Lothar Matthäus nimmt Maß. Mit diesem Volleykracher zum 2:1 dreht er das Spiel bei Bayer 04 Leverkusen und bringt seine Bayern auf die Siegerstraße (Endergebnis 4:2). Matthäus ist gerade erst von einem Kreuzbandriss genesen. Sein Treffer wird zum "Tor des Jahres 1992" gekürt.
Okochas Tanz mit dem Vul-Kahn
August 1993, 87. Spielminute: Jay-Jay Okocha im Strafraum. Der Nigerianer fintiert, täuscht einen Schuss an. KSC-Keeper Oliver Kahn wirft sich in die vermutliche Schussbahn, aber Okocha schießt nicht, sondern zieht den Ball wieder in die Mitte, weicht einer Grätsche aus und steht vor zwei Verteidigern. Zwei Haken später ist Kahn endgültig geschlagen, und Okocha hat ein wunderschönes Tor erzielt.
Super-Marios Eckentor
Mit Schnitt scharf vors Tor, so lautet wohl der Plan als Bremens kettenrauchender Kunstschütze, Mario Basler, im März 1996 diese Ecke in den Freiburger Strafraum schlägt. Doch seine Hereingabe hat so viel Schnitt und kommt so scharf vor das Tor, dass der damalige SC-Torwart, Jörg Schmadtke, keine Chance hat. Hinter ihm tropft der Ball vom Innenpfosten ins Netz.
Goooooooooooooool de Raul!
Schieb' ich links vorbei, oder doch lieber rechts? Schalkes Edel-Stürmer Raul kann es sich im August 2011 aussuchen, weil nur noch Kölns Torwart Michael Rensing vor ihm steht. Doch der Spanier entscheidet sich für Variante drei und lupft den Ball quasi aus dem Stand weit über den chancenlosen FC-Schlussmann ins Tor. Bei einem Lupfer spricht man auf Spanisch übrigens von "cuchara" oder "globo".
Hitz ebnet den Weg zur Schale
Acht Minuten lang darf sich der FC Schalke 04 am 19. Mai 2007 als Meister fühlen. Die Königsblauen führen zwischenzeitlich 2:0 gegen Arminia Bielefeld, Tabellenführer VfB Stuttgart liegt überraschend 0:1 gegen Cottbus zurück. Dann fasst sich Thomas Hitzlsperger ein Herz und zimmert den Ball volley zum 1:1 ins Tor. Sami Khedira macht später mit dem 2:1 alles klar: Stuttgart ist Meister.
Das Phantom-Tor von Hoffenheim
Im November 2013 wendet sich Leverkusens Stefan Kießling (l.) enttäuscht ab. Sein Kopfball ging nur ans Außennetz. Doch der Ball liegt trotzdem im Tor - durch ein Loch im Tornetz hat er den Weg in den Hoffenheimer Kasten gefunden. Der Schiedsrichter entscheidet auf Treffer - eine Tatsachenentscheidung, die nicht mehr zurückgenommen werden kann. Das Tor zählt, obwohl es eigentlich nie gefallen ist.
Stimmungskiller für Schalke
Letzter Spieltag im Mai 2001: Es läuft die Nachspielzeit. Schalke führt - und ist virtuell Meister - die Bayern brauchen einen Punkt in Hamburg, liegen aber 0:1 hinten. Da macht HSV-Keeper Mathias Schober einen Fehler und nimmt einen Rückpass auf. Schiri Merk entscheidet auf indirekten Freistoß. Patrick Andersson haut drauf, trifft, macht München zum Meister und stürzt Schalke ins Tal der Tränen.
Gegen alle Regeln der Physik
Er läuft und läuft und läuft. Jan Schlaudraff lässt beim Spiel Alemannia Aachen gegen Werder Bremen im Jahre 2006 gleich drei Gegner aussteigen. Zum Schluss seines Dribblings überlupft der Stürmer Bremens Torwart Tim Wiese mit einem steilen Heber gegen die Laufrichtung. Einen Monat zuvor war Schlaudraff unter Bundestrainer Joachim Löw bereits Nationalspieler geworden.
Traum-Eigentor ins falsche Borussen-Netz
Im November 2014 ist Dortmund drückend überlegen, trifft aber die Bude der Gäste aus Mönchengladbach nicht. Dann bekommt Christoph Kramer im Mittelkreis den Ball. Der Gladbacher will ihn direkt zu Torhüter Yann Sommer zurückspielen, der am Sechzehner steht. Kramer chippt den Ball und der fliegt aus 44,5 Metern über seinen Keeper hinweg in den eigenen Kasten. Es ist das Siegtor für den BVB!
Ein Tor im Tor
Eigentlich ist der Schuss, den Gladbachs Marcel Witekczek kurz vor der Partie in Cottbus abgegeben hat, harmlos. Dennoch zappelt der Ball im Netz: 3:3 - der Ausgleich. Schuld ist Cottbus' Torwart Tomislav Piplica, der sich übel verschätzt, glaubt, dass der Schuss drüber geht und den Kopf einzieht. Der Ball tropft ihm auf den Schädel und springt von dort ins Tor. Dumm gelaufen!
Kleiner Mann ganz groß
Man vergisst es heutzutage leicht, aber Werder Bremen war mal eines der unterhaltsamsten Teams in der Bundesliga. Schnell, offensiv und jede Menge Tore. Eines der schönsten erzielt Mittelfeldregisseur Diego im Oktober 2007 gegen den KSC. Der kleine Brasilianer lupft den Ball aus knapp 25 Metern an die Unterkante der Latte. Später gelingt im gegen Aachen ein Schuss aus über 60 Metern ins leere Tor.
Legendärer Kopfball in letzter Sekunde
Der 19.12.1997 ist ein Freitagabend, der letzte vor der Winterpause. Derby im Revier, Dortmund gegen Schalke, der Champions-League-Sieger gegen den Uefa-Pokal-Gewinner. Die Gastgeber führen mit 2:1 als Schalkes Torwart Jens Lehmann bereits in der 80. Minute den elften Feldspieler gibt. In der hektischen Nachspielzeit köpft der Schlussmann dann eine verlängerte Ecke zum umjubelten 2:2 ein.
Finger weg!
In DFB-Regel 15 heißt es: "Aus einem Einwurf kann direkt kein Tor erzielt werden." Selbiges galt 1982 wie heute auch in Belgien, von wo der FC Bayern gerade Nationaltorwart Jean-Marie Pfaff importiert hat. Doch gleich in seinem ersten Spiel erleidet der einen Blackout: Bremens Uwe Reinders wirft ein, und statt den Ball passieren zu lassen, lenkt Pfaff ihn sich selbst ins Tor. Bremen gewinnt 1:0.