Bundespräsident wirbt für Religionstoleranz
Bundespräsident Steinmeier ist für fünf Tage auf Staatsbesuch in Indien. Er will sich für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen einsetzen und für mehr Toleranz zwischen den Religionen werben - wie hier in Varanasi.
Ganges: Mutter aller Hindus
Es ist ein Ritual, ein Dank an den heiligen Fluss Ganges. Die Priester führen hier Abend für Abend eine magische Zeremonie durch. Eine Zeremonie mit Räucherstäbchen, Feuerlampen und rhythmischen Gesänge. Überall gibt es Kerzen und Blumen, Blütenblätter und Weihrauch zu Ehren der Götter.
Zeremonie der Religionstoleranz
Ganga Aarti nennen die Hindus diese Zeremonie. Tausende Gläubige strömen an die Ufer des Ganges um dabei zu sein. Bundespräsident Steinmeier verfolgte das Schauspiel. Er ist nach Varanasi gekommen in die heiligste Stadt der Hindus. Varanasi ist auch eine wichtige Pilgerstadt für Buddhisten. Vor dieser Zeremonie hatte Steinmeier mit Studenten über Religion und Toleranz diskutiert.
Flamme der Erlösung
Ob Nachts oder am helllichten Tag: An den Stufen des heiligen Flusses werden Leichen verbrannt. Von einer ewigen Flamme, die 3000 Jahre alt sein soll. Angehörige streuen die Asche ihrer Toten in den heiligen Fluss. Wer so beigesetzt wird, soll erlöst werden aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten.
Besondere Begrüßung
Riesige Plakate hängen an den Fassaden der Häuser in Varanasi - eine ungewöhnliche Begrüßung für den Bundespräsidenten. Überall in der Stadt sind sie zu sehen. Davon und vom Verkehr lassen sich die heiligen Kühe aber nicht irritieren. Sie laufen gemächlich über die Straßen der Millionenstadt.
Fahnenmeer für Steinmeier
Wo immer sich die Kolonne des Bundespräsidenten hinbewegt: Hunderte von Menschen reihen sich am Straßenrand auf: Sie winken, rufen, singen, trommeln und schwenken deutsche und indische Flaggen. Aufwendiger kann eine Begrüßung kaum inszeniert sein.
Geburtsort des Buddhismus
Sarnath - ein Ort, der Geschichte geschrieben hat: Hier wurde eine Weltreligion gegründet, im fünften Jahrhundert vor Christus. Dort, wo heute die riesige Stupa steht, hat Buddha seine erste Predigt gehalten. Jahr für Jahr strömen Buddhisten aus der ganzen Welt nach Sarnath, es ist eine ihrer wichtigsten Pilgerstätten.
Persönliche Widmung
"Ganz herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft und für alles, was Sie uns über die Religion des Buddhismus gelehrt haben", schreibt Frank-Walter Steinmeier ins Gästebuch der historischen Pilgerstätte. So bedankt sich der sichtlich gerührte Bundespräsident bei seinen Gastgebern.