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Bundestag beschließt Frauenquote

6. März 2015

Um die Frauenquote ringt die Koalition schon lange. Nun hat der Bundestag das Gesetz beschlossen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig spricht von einem "historischen Schritt".

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Bild: picture alliance

Ab 2016 soll in den Aufsichtsräten von börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent gelten. Das betrifft gut 100 Großunternehmen.

Ein historischer Schritt

3500 weitere Firmen müssen sich ab 2015 verbindliche Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen setzen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sieht in der Frauenquote einen historischen Schritt. Sie sagte der "Passauer Neuen Presse", es sei "wichtig, dass endlich mehr Frauen in den Führungsetagen ankommen". Das habe dann Signalwirkung: "Frauen sehen, was möglich ist."

Die Grünen hatten einen weitergehenden Gesetzentwurf vorgelegt und fordern eine Quote von 40 Prozent, die Linke will 50 Prozent Frauen in Führungsgremien festschreiben. Bis zuletzt hatte es Kritik und verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Regierungsentwurf gegeben.

Dabei ging es vor allem um die ebenfalls geplante Umsetzung im öffentlichen Dienst und eine dort vorgesehene "Männerquote" etwa bei Erziehern und Grundschullehrern.

Über dem EU-Durchschnitt

Derzeit liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Unternehmen nach einer Erhebung der Brüsseler Kommission in Deutschland bei rund 24,4 Prozent und damit über dem EU-Durchschnitt. Dieser liegt aktuell bei 20,3 Prozent.

In vier EU-Staaten sind Frauenquoten einer Aufstellung der Kommission zufolge bereits für Aufsichtsräte und teilweise auch für Vorstände privater Unternehmen in Kraft. Weitere drei EU-Länder haben danach feste Vorgaben für Staatskonzerne. Auch die Nicht-EU-Länder Island und Norwegen bringen per Quote mehr Frauen in Chefetagen.

haz/sti (dpa, epd, afp)