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Neuregelung für Organspenden beschlossen

8. Juli 2016

Die Organspende soll künftig besser organisiert und transparenter werden. Dazu beschloss der Bundestag die Errichtung eines bundesweiten Transplantationsregisters. Es soll auch helfen, Spenderorgane gerecht zu verteilen.

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Eine Frau hält in der Universitätsmedizin Göttingen eine Broschüre des "Netzwerk Organspende in Niedersachsen" in der Hand. Dahinter ist das Logo des Transplantationszentrums Göttingen zu sehen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner

Die Neuregelung sieht vor, alle bundesweit erhobenen Daten von der Organentnahme bis hin zur Nachbetreuung nach einer Transplantation zentral zu erfassen. Derzeit werden sie von verschiedenen Organisationen dezentral gespeichert. Allerdings sollen die persönlichen Daten der Organempfänger und der lebenden Spender nur mit deren ausdrücklicher Einwilligung gespeichert werden. Kritiker beklagen, dadurch würden die Ergebnisse verzerrt. Das geplante Transplantationsregister wird unter der Aufsicht des jeweiligen Datenschutzbeauftragten stehen.

Infografik gespendete Organe Deutschland 2010-2015 (Grafik: DW)

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte, das Register solle eine verlässliche Datengrundlage für die medizinische Behandlung, aber auch für die Wissenschaft schaffen. So könnten Patienten in Zukunft noch gezielter und sicherer behandelt werden. "Das Transplantationsregister ist ein weiterer Schritt, das Vertrauen in die Organspende zu stärken", fügte der CDU-Politiker hinzu.

Verbesserungen für Warteliste erhofft

Politik und Experten erwarten sich von dem Register auch, dass die Kriterien für die Warteliste sowie für die Verteilung der Spenderorgane weiterentwickelt werden können. "Denn es liefert fundierte Informationen darüber, zu welchem Organempfänger ein Spenderorgan am ehesten passt", so Gröhe. Das Gesetz bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrats und wird im Herbst in Kraft treten.

Das jetzt verabschiedete Gesetz liefert allerdings nur die rechtliche Grundlage für das Transplantationsregister. Der eigentliche Aufbau der Datenbank liegt in den Händen der Krankenkassen, der Bundesärztekammer und der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Derzeit warten mehr als 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan, wobei die gespendeten Organe bei Weitem nicht ausreichen, um allen Patienten zu helfen. Nach Skandalen mit manipulierten Wartelisten an einigen deutschen Kliniken soll auch das Vertrauen in die Organspende wieder gestärkt werden. Infolge der Skandale war die Zahl der Spender deutlich zurückgegangen.

kle/qu (kna, afp, dpa)