Bundestrainer: Wer wird Nachfolger von Joachim Löw?
Nach der EM im Sommer hört Joachim Löw beim DFB-Team auf. Wer folgt ihm im Amt als Bundestrainer nach? Ralf Rangnick? Hansi Flick? Oder vielleicht sogar eine Trainerin? Es gibt ein paar Kandidaten.
Jürgen Klopp
Es wäre der Wunschkandidat vieler Fans und im Vergleich zum eher reservierten Joachim Löw ein Stilbruch. Aber wenn neue Impulse gesetzt werden sollen, warum nicht auch durch die Art des Trainers? Klopp, noch bis Sommer 2024 beim FC Liverpool unter Vertrag, hat dort im Grunde schon alles erreicht. Und gerade kriselt es beim LFC. Trotzdem hat "Kloppo" dem DFB eine schnelle Absage erteilt...
Hansi Flick
Eher im Sinne der Kontinuität wäre eine Entscheidung für Hansi Flick. Der Bayern-Trainer war immerhin acht Jahre lang Löws Assistent. Gemeinsam wurden sie 2014 in Brasilien Weltmeister. Bei den Spielern ist Flick hoch angesehen, allerdings würde ihn der FC Bayern wohl nicht so einfach freigeben - wenn Flick denn überhaupt aus München weg möchte.
Ralf Rangnick
Den Ex-Sportdirektor und -Trainer von RB Leipzig müsste man schnell fragen, ob er den Job des Bundestrainers machen möchte. Lust und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten sind vorhanden. Aber, so sagte Rangnick: "Ich bin jetzt frei." Wenn es zu lange dauert, könnte es zu spät sein, denn der 62-Jährige würde auch als Sportvorstand zum FC Schalke 04 gehen, wenn der Schalker Aufsichtsrat zustimmt.
Stefan Kuntz
Der Ex-Bundesliga-Torjäger trainiert seit 2016 die deutsche U21. 2017 holte er mit dem DFB-Nachwuchs den EM-Titel. Allein wegen der "Erbfolge" innerhalb des DFB, ist der Europameister von 1996 sicher einer derjenigen, die als Bundestrainer in Betracht kommen, wenn auch nicht als erste Wahl. Aber: Wenn man sich extern mit keinem Top-Kandidaten einigen kann, könnte Kuntz zum Zuge kommen.
Horst Hrubesch
Das ehemalige "Kopfballungeheuer" des HSV wurde schon oft als "Geheimwaffe" des DFB eingesetzt und machte stets gute Arbeit: Bei der U18, der U19, der U21, der Olympiaauswahl, als DFB-Sportdirektor und zuletzt auch bei den DFB-Frauen, die er 2018 als Interimscoach betreute. Aktuell arbeitet der 69-Jährige als Direktor der Nachwuchsarbeit beim HSV. Ob er das für die DFB-Elf aufgeben würde?
Christian Streich
Unkonventionell, manchmal etwas kauzig, aber fußballerisch mit allen Wassern gewaschen - nicht selten fiel auch früher schon der Name Christian Streich, wenn es um potentielle Löw-Nachfolger ging. Der 55-Jährige ist seit 2012 Cheftrainer des SC Freiburg und hat seinen Vertrag gerade erst verlängert. Das spricht gegen ein Engagement beim DFB, aber das Zeug zum Bundestrainer hätte er.
Lothar Matthäus
Wer als Spieler Weltmeister werden kann, der kann es auch als Bundestrainer? Lothar Matthäus spaltet Deutschlands Fußballfans quasi seit Menschengedenken. Die einen halten ihn für überschätzt, die anderen sehen in ihm einen Fußballfachmann, der auch als Bundesliga- oder DFB-Trainer Erfolge feiern würde. Lothar Matthäus selbst sagt: "Ich bin jemand, der gerne hilft."
Silvia Neid
Wer bei den DFB-Frauen WM und EM gewinnen kann, der kann es auch bei den Männern? Auch wenn Silvia Neid skeptisch guckt, warum denn nicht? Die 56-Jährige war dreimal FIFA-Trainerin des Jahres, sie weiß also, wie es geht. Und als Leiterin der Scouting-Abteilung ist sie ohnehin beim DFB tätig. Der Verband müsste nur mutig genug sein, sie zu fragen und könnte - wenigstens einmal - Vorreiter sein.