Buschfeuer in Australien 2009: Leben mit der Katastrophe
Die Buschfeuer in Victoria 2009 waren die tödlichsten in der Geschichte Australiens. Durch den Klimawandel scheinen solche Brände auf dem extrem trockenen Kontinent schlimmer zu werden.
Rekordtemperaturen, Rekordfeuer
Die Buschfeuer in Victoria am sogenannten "Black Saturday" waren die tödlichsten in der Geschichte Australiens. Ihnen vorangegangen war eine extreme Hitzeperiode mit Temperaturen um 45 Grad Celsius. Starke Winde und Trockenheit lösten einen apokalyptischen Feuersturm aus.
Viele Feuer zu bekämpfen
Am 7. Februar 2009 brachen bis zu 400 einzelne Feuer aus. Als alles vorbei war, waren dutzende Menschen gestorben, hunderte Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht. Menschen, die alles verloren hatten, kehrten ihrer Heimat oft den Rücken.
Posttraumatischer Stress
David Bartons Haus in Marysville, Victoria brannte während der Black Saturday-Katastrophe nieder. Das traumatische Erlebnis verfolgt ihn bis heute, es trug auch zum Scheitern seiner Ehe bei. Er war nicht der Einzige. Viele Paare, die die Ereignisse überlebt hatten, trennten sich.
Feuerwand
Angetrieben durch starke Winde können gewaltige Feuerwände von vielen Metern Höhe entstehen. Viele, die versuchten ihre Häuser mit dem Gartenschlauch zu verteidigen, fand man später tot in ihrem Garten, erzählt David Barton.
Klimawandel
In Australien gibt es immer häufiger Wetterbedingungen, die Buschfeuer begünstigen, sagt die australische Klimakomission. Sie kommt zu dem Schluss: "Die Intensität und Saisonalität von großen Buschfeuern in Südostaustralien scheint sich zu verändern, wozu der Klimawandel möglicherweise beiträgt."
Kein neues Phänomen
Buschfeuer an sich sind kein neues Phänomen auf dem trockensten, bewohnten Kontinent der Erde. Und da sie schon immer Teil des Lebens waren, hat sich Australiens Fauna und Flora angepasst.
Bestehen und befeuern
Eukalyptus ist eine solche Art. Die Bäume überstehen die Flammen nicht nur, sie befeuern sie sogar noch. Eukalyptusblätter enthalten ein Öl, dass eine so hohe Oktanzahl hat, dass man es als Treibstoff verwenden kann. Weil Eukalyptus Brände übersteht, hält sich der Baum so Konkurrenz vom Leib.
Feuerleger
Mehrere Raubvögel, unter anderem der Schwarze Milan, gehen in Australien noch einen Schritt weiter. Sie heben brennende Äste auf und lassen sie andernorts fallen, um neue Feuer zu entfachen. Wenn sich die Flammen ausbreiten, treiben sie kleine Nagetiere und Vögel aus ihrem Versteck, was es den "Firehawks" erleichtert, sie zu fangen.
Schnelle Wiedergeburt
Viele feuerresistente Pflanzen haben eine verholzte Verdickung an der Basis des Stamms, den sogenannten Lignotuber. Er enthält Knospen aus denen neue Stämme sprießen können und auch Nährstoffe, damit sich die Pflanzen auch nach einem Feuer schnell erholen, selbst wenn keine Photosynthese möglich ist.