Hilfen für Hauskäufer
31. August 2007Die US-Notenbank will nach den Worten ihres Chefs Ben Bernanke alle notwendigen Schritte unternehmen, um schädliche Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf das Wirtschaftswachstum abzuwenden. Falls es notwendig werde, sei die Notenbank zu zusätzlichen Maßnahmen bereit, um die Liquidität und ein ordentliches Funktionieren der Märkte abzusichern, sagte Bernanke während einer Rede am Freitag (31.8.2007) in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming.
Der Notenbankchef stellte jedoch klar, dass es nicht die Aufgabe der Notenbank sei, Finanzinstitute und Investoren vor den Konsequenzen ihrer finanziellen Entscheidungen zu schützen. Allerdings räumte er ein, dass die Entwicklungen auf den Finanzmärkten breite ökonomische Auswirkungen haben könnten und die Notenbank diese Entwicklung bei ihren Entscheidungen berücksichtigen müsse. Aus Sicht von Bernanke wird sich die Krise auf dem US-Hypotheken und Immobilienmarkt noch weit in das kommende Jahr hineinziehen.
Bernankes Rede kein klares Signal
Die erste Rede von Bernanke nach Ausbruch der Hypothekenkrise war mit großer Spannung erwartet worden. Anleger erhofften sich Hinweise, ob die Notenbank angesichts der Krise die seit mehr als einem Jahr bei 5,25 Prozent liegenden Leitzinsen senken könnte und wie Bernanke der ersten Finanzkrise in seiner Amtszeit begegnet.
Die Rede des US-Notenbankchefs sorgte nach der übereinstimmenden Einschätzung von Volkswirten allerdings nicht für das erhoffte klare Signal für die künftige Geldpolitik in den USA. "Die Unsicherheit bleibt dem Markt ein Stück weit erhalten", sagte Ökonom Lothar Hessler von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Seiner Einschätzung nach wird die amerikanische Notenbank "nicht um eine Zinssenkung herumkommen". Allerdings rechnen Händler erst im späteren Verlauf des Jahres mit einem Zinsschritt.
Bush: Weniger Steuern für Hausbesitzer
US-Präsident George W. Bush kündigte am Freitag in Washington ein Hilfspaket für Hypothekenschuldner an. Das Maßnahmenbündel aus Steuererleichterungen, Bundesbürgschaften und Gesetzesänderungen soll bis zu 80.000 vor dem Bankrott stehenden Eigentümern helfen, in ihren Häusern zu bleiben und eine Refinanzierung mit den Kreditgebern auszuhandeln. Per Gesetzesänderung sollen Kreditgeber außerdem gezwungen werden, alle Kosten bei Vertragsabschluss aufzulisten und keine Risiko-Hypotheken zuzulassen.
Nach den Worten von Bush ist es nicht die Aufgabe der US-Regierung, Spekulanten oder Hausbesitzern aus der Klemme zu helfen, die gewusst hätten, dass sie sich ein Haus nicht leisten konnten. Die Rolle der Regierung in der Krise ist nach den Worten von Bush beschränkt. (rri)