BVB gibt sich nach Rückschlag kämpferisch
19. Dezember 2018Marco Reus griff nach der ersten Saisonniederlage von Tabellenführer Borussia Dortmund tief in die Kiste mit den Fußball-Phrasen. "Jetzt heißt es Mund abputzen und weiter!", sagte der Kapitän, nachdem der BVB überraschend bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (0:1) verloren hatte. Der 29-Jährige richtete den Blick auf die letzte Partie der Schwarzgelben im Jahr 2018, auf das Topspiel gegen den Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach: "Ich bin mir sicher, dass wir am Freitag ein ganz anderes Gesicht zeigen werden. Heute hat's einfach nicht geklappt, da sind wir gegen eine Wand angelaufen."
Dieselbe Fortuna-Taktik wie gegen Bayern
Eigentlich hätten die Dortmunder gewarnt sein müssen. Denn dass die Düsseldorfer für Spitzenteams extrem unangenehm sein können, hatten sie bereits beim 3:3 im Auswärtsspiel bei Rekordmeister FC Bayern unter Beweis gestellt. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel ging mit derselben Taktik ins Duell mit dem BVB: "Wir wollten es ähnlich machen wie in München: immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen, über Dodi Lukebakio."
Das Konzept ging erneut auf. Der Stürmer aus Belgien, dem bei den Bayern ein Dreierpack gelungen war, traf zum 1:0. Das war der Anfang vom Ende der BVB-Erfolgsserie. "Dann kriegst du durch einen Sonntagsschuss das 0:2. Dann wird es natürlich schwierig", erkannte BVB-Kapitän Reus. "Im Großen und Ganzen muss man sagen, dass wir die Niederlage verdient haben, weil wir viel zu wenig investiert haben."
Kehl: "Niederlage wirft uns nicht um"
Das sah auch Torwart Roman Bürki so: "Die Leidenschaft hat gefehlt." Auch wenn der Vorsprung in der Tabelle damit auf sechs Punkte schmolz, forderte der Schweizer, jetzt nicht den Kopf in den Sand zu stecken. "Wir haben ein einziges Spiel verloren. Die Hinrunde ist immer noch überragend. Das dürfen wir uns nicht kaputtmachen lassen." Ähnlich äußerte sich Sebastian Kehl, Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung: "Hier zu verlieren, war unnötig. Aber diese Niederlage wirft uns nicht um." Schließlich ist dem BVB der inoffizielle Titel des Herbstmeisters nicht mehr zu nehmen. "Ob neun Punkte Vorsprung, sechs oder drei, das ist mir schnuppe", sagte Marco Reus und schob eine weitere Phrase nach: "Wir denken nur von Spiel zu Spiel."
Diallo und Akanji verletzt
Dortmund-Trainer Lucien Favre beklagte, dass die Verletztenliste in seiner Abwehr länger geworden sei. Gegen Mönchengladbach muss er auf Abdou Diallo (Zerrung) und Manuel Akanji (Adduktorenprobleme) verzichten. Die Niederlage gegen Düsseldorf ordnete der 61-Jährige so ein: "Es ist schwer zu akzeptieren, das erste Mal zu verlieren. Aber das gehört zum Fußball." Weitere fünf Euro ins Phrasenschwein.