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BVB will Erfolgsserie gegen Schalke fortsetzen

Stefan Nestler mit dpa, sid
6. Dezember 2018

Als souveräner Tabellenführer mit dem besten Sturm der Bundesliga ist Borussia Dortmund eigentlich Favorit im prestigeträchtigen Revierderby beim FC Schalke 04. Doch ein Derby ist eben kein Spiel wie jedes andere.

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Fußball Bundesliga FC Schalke 04 - Borussia Dortmund
Bild: picture-alliance/imagebroker/U. Kraft

Ein Derby ist ein Derby ist ein Derby. Was interessiert da die Tabelle? "Wir wollen mit allen Mitteln versuchen, Dortmund die erste Niederlage beizubringen", sagt Schalke-Sportvorstand Christian Heidel vor dem 153. Pflichtspiel-Revierderby am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr MEZ, DW-Liveticker ab 15.15 Uhr) gegen den in dieser Bundesliga-Spielzeit noch ungeschlagenen Spitzenreiter BVB. Die Königsblauen haben als Tabellenzwölfter 19 Punkte Rückstand, so groß war der Abstand zwischen den beiden Erzrivalen vor einem Hinrundenduell noch nie. "Ich glaube, bei einem solchen Spiel spielt die Tabelle keine Rolle", erklärt Heidel. "Das Derby ist etwas ganz Besonderes." Das sehen die Dortmunder ähnlich. "Schalke hat die Möglichkeit, mit einem Spiel sehr viel wieder zurechtzurücken", warnt BVB-Sportdirektor Michael Zorc davor, den Gegner zu unterschätzen. Doch diese Gefahr besteht wohl nicht. "Schalke könnte in der 2. Liga spielen, dann wäre es immer noch ein schwieriges Spiel", sagt Dortmunds Mittelfeldspieler Thomas Delaney.

Seit drei Jahren kein Derby-Sieg des BVB

Schalkes Trainer Domenico Tedesco erwägt, noch einmal das Video vom denkwürdigen Hinrundenduell beider Teams in der vergangenen Saison hervorzukramen - als zusätzliche Motivationshilfe, sollte es dieser bei einem Revierderby überhaupt bedürfen: Am 25. November 2017 hatten die Schalker in Dortmund zur Halbzeit schon mit 0:4 zurückgelegen, am Ende aber noch ein 4:4 geholt. Auch das zweite Saisonderby in Gelsenkirchen hatten die Königsblauen mit 2:0 für sich entschieden. "Wir wissen, dass wir es in der letzten Saison nicht gut gemacht haben, und wollen zeigen, dass wir es besser können", verspricht BVB-Abwehrchef Manuel Akanji den Dortmunder Fans, die seit drei Jahren auf einen Derbysieg der Schwarzgelben warten.

Bundesliga / 30. Spieltag/ Tedesco in einer Traube aus Fans
Im vergangenen April feierte Schalke-Trainer Tedesco (2.v.r.) den 2:0-Derbysieg mit den FansBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Viele Ausfälle bei Schalke

Akanji, der beim 2:0-Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den SC Freiburg wegen Kniebeschwerden hatte aussetzen müssen, ist wieder fit. Auch die zuletzt angeschlagenen Christian Pulisic, Marcel Schmelzer und Marius Wolf meldeten sich rechtzeitig zum Derby wieder gesund zurück, sodass Trainer Lucien Favre aus dem Vollen schöpfen kann. Auf der Gegenseite sieht es anders aus. Schalke-Coach Tedesco muss ohne seine Offensivspieler Mark Uth, Breel Embolo, Franco Di Santo und Cedric Teuchert planen. Ob die Stürmer Guido Burgstaller (Schmerzen an der Achillessehne) und Steven Skrzybski (Hämatom im Brustmuskel) spielen können, ist noch offen.

BVB-Tormaschine läuft wie geölt

Fußball Bundesliga Borussia Dortmund - FC Bayern München
Treffsicheres Duo: Alcacer (l.) und ReusBild: picture-alliance/Fotostand/Ellerbrake

Da stellt sich die Frage, wer das Derby zugunsten der in dieser Saison ohnehin nicht gerade treffsicheren Schalker entscheiden soll. Gerade mal 14 Tore hat das Tedesco-Team in den ersten 13 Spielen zustandegebracht, davon allein fünf im letzten Heimspiel vor zwei Wochen gegen den 1. FC Nürnberg. Die BVB-Tormaschine läuft dagegen wie geölt. Mit 35 Treffern stellen die Dortmunder die derzeit mit Abstand beste Offensive der Liga. Allein Edeljoker Paco Alcacer (10 Saisontreffer) und Kapitän Marco Reus (9) haben zusammen fünf Tore mehr erzielt als die gesamte Schalker Elf.

Auch bei Niederlage bliebe Dortmund Spitzenreiter

Keine Frage, die Borussia ist in der Favoritenrolle. Ein Sieg am Samstag würde den BVB der vorzeitigen Herbstmeisterschaft einen Riesenschritt näherbringen. Und selbst im Falle der ersten Saisonniederlage bliebe Dortmund Tabellenführer, satte sieben Punkte liegen die Schwarzgelben vor Verfolger Borussia Mönchengladbach. Doch so ein Revierderby ist eben keine Bundesliga-Partie wie jede andere. "Es ist speziell", weiß auch BVB-Trainer Favre, der seine Derby-Premiere feiert. "Es wird ein sehr schweres Spiel, das ist klar." Verteidiger Schmelzer, seit 2008 dabei, ist mit allen Derby-Wassern gewaschen und bringt die Erfolgsformel auf den Punkt: "Das Derby gewinnt die Mannschaft, die es mehr will."

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter