"Erklärung der Vielen" gegen Rechts
9. November 2018"Kunst und Kultur müssen frei und kritisch bleiben können", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, in Berlin. Der Chef der Dachorganisation von mehr als 250 Bundeskulturverbänden betonte: "Wir müssen Solidarität zeigen, wenn Kunst, Kultur und Künstler sich bedrängt fühlen." Rechtspopulisten übten besonders auf kleinere Stadttheater oder regionale Kulturinstitutionen Druck aus. Die Erklärung unterzeichneten bundesweit rund 300 Einrichtungen, darunter namhafte Theater, Museen und Festivals.
Namhafte Institutionen wehren sich
Allein in Berlin schlossen sich mehr als 140 Kultureinrichtungen der neuen Initiative "Die Vielen" an. Neben dem Kulturrat sind auch die Akademie der Künste, die Deutsche Oper und der Friedrichstadt-Palast dabei. In Hamburg machen unter anderem das Thalia-Theater, die Elbphilharmonie und das Ohnesorg-Theater mit, in Nordrhein-Westfalen das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Duisburger Wilhelm-Lehmbruck-Museum.
Derzeit würden sich weitere regionale Bündnisse bilden, sagte Holger Bergmann vom Verein "Die Vielen", der die Erklärung initiierte. So könnten sich künftig auch Theater, Orchester und andere Kulturinstitutionen aus kleineren Städten und Kommunen dieser Kunst-Initiative anschließen.
Schutz vor rechter Hetze
Hintergrund der Initiative ist, dass sich immer mehr Kunstschaffende und Kulturinstitutionen bei ihrer Arbeit Drohungen von rechten oder rechtspopulistischen Anhängern ausgesetzt fühlen. Es gebe "die Notwendigkeit, die Freiheit der Kunst zu verteidigen gegen die Stimmen des Ausschlusses und der Hetze", sagte die Vizepräsidentin der Berliner Akademie der Künste, Kathrin Röggla. Mit dem durch die "Erklärung der Vielen" gebildeten Netzwerk wollen sich die Kulturschaffenden gemeinsam gegen Bedrängungen von rechts wehren, auch juristisch.
sd/so (epd/dpa)