Caritas nach Missbrauchsvorwurf unter Druck
23. November 2019Das UN-Nothilfebüro OCHA sprach von "ernsten Missbrauchsvorwürfen" gegen den Caritas-Direktor Luk Delft. Deshalb wolle man in der Zentralafrikanischen Republik vorerst nicht mehr mit der katholischen Hilforganisation zusammenarbeiten.
Luk Delft, ein belgischer Priester, war laut dem US-Fersehsender CNN schon im November 2012 wegen des Besitzes von Kinderpornografie und Missbrauchs zweier Schüler von einem Gericht im belgischen Gent verurteilt worden. Ihm wurde demnach verboten, die kommenden zehn Jahre mit Kindern zu arbeiten. Und trotzdem: 2013 wurde Delft in die Zentralafrikanische Republik entsandt. Dort soll er in einem Flüchtlingslager mindestens zwei Jungen missbraucht haben.
Der Belgier wurde inzwischen von seiner Funktion als Caritas-Landesdirektor abgelöst und hat nach Angaben der Hilfsorganisation das afrikanische Land verlassen.
Die Behörden in der Zentralafrikanischen Republik ermitteln in dem Fall. Caritas erklärte, man sei schockiert über die Berichte. "Unsere oberste Verpflichtung ist, jene zu schützen, denen wir dienen", sagte der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Aloysius John.
mir/jj (epd, kna, CNN, Caritas)