CAS weist Klage von russischen Sportlern ab
9. Februar 2018Insgesamt 60 russische Athleten und Betreuer wollten ihr Startrecht vor der Ad-hoc-Kommission des Internationalen Sportgerichtshofs CAS einklagen. Das jetzige Urteil betrifft 45 Sportler und zwei Betreuer.
Anträge von 13 Sportlern, die am Donnerstag eingegangen waren, hatte das Sportgericht bereits zurückgewiesen.
Zu ihnen gehörten der sechsmalige Eisschnelllauf-Weltmeister Pawel Kulischnikow und sein Teamkollege Denis Juskow, die beide schon wegen Dopingvergehen gesperrt waren, die Biathleten Irina Starych und Alexander Loginow sowie Skispringer Dimitri Wassiljew. Mehrere russische Athleten waren am Donnerstagmittag persönlich bei ihrer Anhörung vor der Ad-hoc-Kommission erschienen.
IOC verweigerte die Einladung zu den Spielen
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte den russischen Athleten und zwei Betreuern nach einem aufwendigen Prüfverfahren eine Einladung zu den Spielen in Südkorea verweigert. Hintergrund der Ausschlüsse ist der Skandal um manipulierte Dopingproben bei den Winterspielen vor vier Jahren im russischen Sotschi.
Die russische Regierung rief vor der CAS-Entscheidung dazu auf, das Urteil der Richter zu akzeptieren. "Der CAS-Beschluss muss respektiert und umgesetzt werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. IOC-Präsident Thomas Bach wollte sich im Vorfeld mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.
Insgesamt gehören nun 168 Sporter und Betreuer zum Team der "Olympischen Athleten aus Russland" (OAR), die ohne Hymne, Flagge und Nationaltrikots antreten. Bei der Eröffnungsfeier wird ihnen ein freiwilliger Helfer vorangehen, der die Flagge des IOC trägt: die fünf olympischen Ringe auf weißem Grund. Stanislaw Podniakow, Chef de Mission des OAR-Teams, sagte, es sei nicht wichtig, unter welchem Teamnamen seine Athleten dabei seien: "Die Leute wissen doch alle, dass wir Russen sind."
Ersatzspiele in Russland
Derweil kündigte der russische Vizeregierungschef Witali Mutko für März Alternativ-Wettkämpfe für diejenigen Sportler an, die nicht an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilnehmen dürfen. Man kläre mit den Verbänden die Termine und Orte, sagte Mutko laut der Agentur Interfax. Auch ausländische Sportler würden eingeladen. Die Prämien sollten dabei nicht niedriger ausfallen als bei den Winterspielen in Pyeongchang.
Eisschnellläufer Kulischnikow sagte bereits seine Teilnahme an den alternativen Wettkämpfen zu. "Aber Olympia-Stimmung wird es dort natürlich nicht geben", zeigte sich der fünfmalige Weltmeister enttäuscht.
se/jj (dpa, sid)