Castro: USA müssen Blockade Kubas beenden
29. Januar 2015Kubas Präsident Raúl Castro hat von den USA die Aufhebung ihres Embargos verlangt. Das "größte Problem" sei immer noch nicht gelöst, sagte Castro beim Gipfel der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) in Costa Rica.
Dies sei die "Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade" gegen Kuba. Das Embargo richte nicht nur enormen humanitären und wirtschaftlichen Schaden an, sondern verstoße auch gegen internationales Recht, sagte Castro.
50 Jahre Eiszeit
Der kubanische Staatschef äußerte sich vor dem Hintergrund der jüngsten Annäherung von Washington und Havanna. Der sozialistische Inselstaat und die Vereinigten Staaten hatten im vergangenen Monat überraschend die Normalisierung ihres Verhältnisses nach mehr als 50 Jahren Eiszeit angekündigt.
Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu Kuba 1961 als Reaktion auf die kubanische Revolution abgebrochen. Ein Jahr später verhängte Washington eine Wirtschaftsblockade gegen das Land.
Rückgabe von Guantanamo Bay
Castro bezeichnete die diplomatische Annäherung als Beginn eines Prozesses hin zu normalen bilateralen Beziehungen. Diese seien letztlich ohne das Ende der Blockade aber "nicht möglich". Castro forderte außerdem die komplette Rückgabe der von den Vereinigten Staaten gepachteten Guantanamo Bay auf Kuba, wo die USA ein Gefangenenlager betreiben, sowie die Streichung Havannas von der schwarzen Liste Washingtons, auf der mutmaßliche Terrorunterstützer geführt werden.
Zugleich verbat sich Castro eine Einmischung der Vereinigten Staaten in die inneren Angelegenheiten Kubas. "Unsere US-Partner sollten keine Kontakte zu der kubanischen Gesellschaft aufnehmen - so, als ob es in Kuba keine souveräne Regierung gäbe", sagte der Staatschef in Anspielung auf Gespräche der US-Verhandlungsdelegation mit kubanischen Dissidenten.
Appell an den US-Kongress
US-Präsident Barack Obama hatte erst kürzlich in seiner Rede zur Lage der Nation den Kongress zur Aufhebung des Handelsembargos gegen Kuba aufgerufen. Das Parlament müsse noch in diesem Jahr mit der Arbeit daran beginnen, forderte er. Doch in beiden Kammern des Kongresses hat der demokratische Präsident eine republikanische Mehrheit gegen sich.
jj/SC (dpa, afp)