CeBIT geht neue Wege
10. März 2014In ihrer Eröffnungsrede mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Sicherheit der Daten nicht aus den Augen zu verlieren. Die Datensicherheit sei eine unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung von Internet-Diensten: "Ich glaube, wir sind erst am Anfang dessen, was da zu leisten ist", sagte Merkel. Die CeBIT hat in diesem Jahr das Motto "Datability", das als Kunstwort den verantwortungsvollen Umgang mit sensibeln riesigen Datenströmen beschreibt. Die Beteiligung des britischen Geheimdienstes GHCQ an der Ausspähaffäre, dessen Opfer zeitweise auch die Kanzlerin war, sprach Merkel nicht an.
Das CeBIT-Partnerland Großbritannien will sich zur innovativsten Nation im Verbund der acht wichtigsten Industrieländer (G8) entwickeln und sucht dabei den Schulterschluss mit Deutschland. Der britische Premier David Cameron sagte: "Wir haben den roten Teppich ausgerollt für die Kreativen dieser Welt." Cameron warb dabei zugleich um engere Zusammenarbeit bei Forschung und Produktion. Es gelte, britischen Erfindungsreichtum mit deutscher Industriekultur zu paaren.
Auf europäischer Ebene sei es erforderlich, zügig die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und etwa schnellere Schritte für die Abschaffung von Roaminggebühren zu erreichen. Das "Internet der Dinge" müsse Realität werden. Die Briten sind mit 130 Unternehmen diesmal eine der größten ausländischen Ausstellernationen der CeBIT.
Autoindustrie will Datenschutz
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat eine Allianz der Autobauer für den Schutz von Nutzer-Daten in vernetzten Fahrzeugen gefordert. "Das Auto darf nicht zur Datenkrake werden", sagte Winterkorn in Hannover. Die Autobauer schützten ihre Kunden vor Gefahren wie Aquaplaning, Sekundenschlaf oder Staus. "Und mit dem gleichen Pflichtbewusstsein werden wir unsere Kunden auch vor dem Missbrauch ihrer Daten schützen", sagte der VW-Chef. "Wir brauchen eine Art Selbstverpflichtung der Automobilindustrie."
Die CeBIT ist in diesem Jahr erstmals nicht mehr für private Besucher gedacht. Bis zum Freitag werden 230.000 Besucher erwartet, so viele wie im vergangenen Jahr. Zum ersten mal seit 2008 kommen nach Angaben der Messeleitung mit 55 Prozent wieder mehr als die Hälfte der rund 3400 Aussteller aus dem Ausland. Größtes Ausstellungsland neben Deutschland ist China mit 500 Betrieben.
gmf/SC (afp, dpa, rtr)