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Chaos bei Entschädigungen für deportierte rumänische Roma

16. Januar 2004
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Bukarest, 16.1.2004, ADZ, deutsch

Bei der Auszahlung von Entschädigungen an die Roma, die 1942 zur Zwangsarbeit in die Dnjestr-Region deportiert worden waren, herrscht Chaos. Schuld daran ist die Namensgleichheit vieler Roma. Die Schecks enthalten keine weiteren Angaben zur Person, so dass häufig gleich mehrere Personen Anspruch auf die Entschädigung erheben. In mehreren Dörfern im Kreis Galatz/Galati ist es dabei zu Prügeleien gekommen. Rund 80 Schecks sind bis zur Klärung der Identität der Entschädigungs-Berechtigten gesperrt worden. Insgesamt 8000 rumänische Bürger haben als Holocaust-Opfer Antrag auf Entschädigung an Deutschland gestellt, 5900 sind Angehörige der Roma-Minderheit. Die Holocaust-Opfer bekommen jeweils bis zu 7600 Euro. Die Entschädigungen werden von Deutschland über die Internationale Organisation für Migration (IOM) ausbezahlt, die ihrerseits die einheimische Firma AB Research Data für die Abwicklung in Rumänien beauftragt hat. Das Regime des Hitler-Verbündeten Marschall Ion Antonescu hat im ersten Halbjahr 1942 rund 25.000 Roma aus Süd- und Ostrumänien zur Zwangsarbeit an den Bug in die Dnjestr-Region deportiert. Nur etwa zehntausend Roma haben überlebt und sind nach Rumänien zurückgekehrt. (fp)