Chinesischer Brückenkopf in Berlin
16. Januar 2014Chinesische Unternehmen in Deutschland haben künftig eine eigenen Vertretung. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und der chinesische Botschafter Shi Mingde eröffneten in Berlin die erste bundesweit agierende chinesische Handelskammer. Die Einrichtung ist nicht nur in Deutschland einmalig, es ist sogar Chinas erste Handelskammer in ganz Europa.
Wirtschaftsminister Gabriel wertete die Gründung als "gutes Signal, dass sich chinesische Unternehmen hier langfristig engagieren wollen". Chinesische Investitionen, die in Deutschland Wachstum und Arbeitsplätze schaffen würden, seien hoch willkommen. Aufgabe der Einrichtung werde es auch sein, das chinesische Engagement in Deutschland "präsenter zu machen" und Skepsis in der Bevölkerung zu zerstreuen.
Erst wenig an chinesischen Investitionen in Deutschland
Die Handelskammer soll chinesische Unternehmen beim Aufbau von Netzwerken unterstützen. Deutschland ist mit Abstand Chinas größter Handelspartner in Europa: Die deutschen Exporte in die Volksrepublik betrugen im Jahr 2012 rund 66,6 Milliarden Euro, aus China wurden zugleich Waren im Wert von 77,3 Milliarden Euro importiert. Zudem ist der deutsche Markt in den letzten Jahren für chinesische Firmen interessanter geworden; mehr als 1300 Unternehmen sind inzwischen in Deutschland aktiv. Mit Direktinvestitionen von etwas mehr als einer Milliarde Euro liegen sie aber noch weit hinter deutschen Unternehmen in China, die 2011 fast 39 Milliarden Euro in der Volksrepublik investierten.
bru/se (AFP, dpa)