China: Weiteres Zugeständnis im Handelsstreit
13. September 2019Die Regierung in Peking will Soja und Schweinefleisch von neuen Strafzöllen ausnehmen. Das berichtet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Zudem sollen chinesische Unternehmen ermutigt werden, landwirtschaftliche Produkte aus den USA zu kaufen. Der jüngste Schritt wäre ein weiterer, den die beiden größten Volkswirtschaften der Welt aufeinander zu gehen.
Zuvor hatte die chinesische Regierung bereits angekündigt, 16 Kategorien von US-Produkten von bereits geltenden Strafzöllen zu befreien. Die Ausnahmeregelungen gelten demnach unter anderem für bestimmte Medikamente, Medizinprodukte und Fischfutter. Im Vergleich zu diesen Waren haben Schweinefleisch und Sojabohnen für die USA aber eine weitaus größere Bedeutung für den Export..
Vor Inkrafttreten von chinesischen Vergeltungszöllen war die Volksrepublik für die US-Farmer hierbei ein wichtiger Absatzmarkt. Der Handelsstreit belastet deshalb viele US-Landwirte, die wiederum häufig aus Bundesstaaten stammen, die bei der vergangenen Wahl mehrheitlich für Trump gestimmt hatten. Angesichts der herben Einbußen für die Bauern hatte Trump erst im Mai ein weiteres Hilfspaket in Milliardenhöhe für die Farmer angekündigt.
"Geste des guten Willens"
Die Ankündigung aus China ist ein weiteres Signal der Annäherung der beiden größten Volkswirtschaften, die sich seit mehr als einem Jahr wechselseitig mit Strafzöllen überziehen und damit die weltweite Konjunktur belasten. Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump eine eigentlich für Anfang Oktober angekündigte Anhebung der Strafzölle auf Importe aus China um zwei Wochen verschoben - nach eigenen Angaben als "Geste des guten Willens".
In Washington sollen Anfang Oktober neue Gespräche auf hochrangiger Ebene stattfinden, um den Handelsstreit zwischen den beiden Ländern weiter zu entschärfen. Trump, der sich vor allem am hohen Defizit der USA im Handel mit China stößt, ist nach den Worten von US-Finanzminister Steven Mnuchin aber weiterhin aber nur dazu bereit, einen "guten Deal" zu akzeptieren. Andernfalls könne der US-Präsident die Strafzölle auch weiter erhöhen.
lh/ww (dpa, afp)