China will mit mehr Schulden die Wirtschaft anschieben
12. Oktober 2024China hat weitere Maßnahmen zur Wiederbelebung seiner angeschlagenen Wirtschaft angekündigt. So versprach Finanzminister Lan Foan unter anderem, den Lokalregierungen bei der Bewältigung ihrer Verschuldung zu helfen. Man werde die Schuldenobergrenze für Kommunalverwaltungen anheben, erklärte er. Gleichzeitig werde Peking die Ausgaben von Staatsanleihen erhöhen und Subventionen für Geringverdiener anbieten. Konkrete Details zur Höhe und zum Volumen des Konjunkturpakets nannte Minister Lan jedoch nicht.
Stagnation auf dem Immobilienmarkt
In den letzten Wochen sind die Aktienkurse in China und Hongkong im Zuge der Ankündigungen stimulierender Maßnahmen der chinesischen Regierung massiv gestiegen, zuletzt ließen sie aber wieder nach. Auch deshalb geben die Konjunkturdaten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt Experten Grund zur Sorge.
So trägt die Krise auf dem Immobiliensektor weiter zum schleppenden Konsum unter vielen Verbrauchern bei, die ihr Geld eher zusammenhalten, anstatt es auszugeben. Um den Immobilienmarkt anzukurbeln, werden Staatsmedien zufolge die führenden Banken des Landes ab dem 25. Oktober die Zinssätze auf bestehende Immobilienkredite senken.
Schafft das Land die fünf Prozent?
China kämpft zusätzlich mit einer anhaltend hohen Erwerbslosenquote. In der Altersgruppe zwischen 16 und 24 Jahren stieg die jüngste Arbeitslosenquote nach offiziellen Angaben auf 18,8 Prozent.
Von Experten wird angenommen, dass China ohne deutliche Konjunkturmaßnahmen Schwierigkeiten haben dürfte, das für 2024 ausgewiesene Wachstumsziel von fünf Prozent und eine vollständige Erholung nach der Corona-Pandemie zu erreichen.
Im Juli hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck China besucht. Ein Thema der Gespräche in Peking waren der E-Auto-Bau und mögliche Zölle der Europäischen Union auf Elektroautos aus chinesischer Produktion.
haz/se (dpa, afp, rtr)