Chinesisches Neujahrsfest: Das Jahr des Tigers ist da!
Das Neujahrsfest gilt in China als der wichtigste Feiertag des Jahres - doch nicht nur dort wird über viele Tage gemeinsam mit der Familie der Start ins neue Jahr begangen.
Hallo Tiger!
Ein Kind beschenkt einen Tänzer in einem Tigerkostüm: Chinesen in aller Welt haben in der Nacht auf Dienstag nach dem traditionellen Mondkalender das neue Jahr begrüßt. Auf das Jahr des Ochsen folgt nun das Jahr des Tigers. Das dritte der zwölf Tierkreiszeichen steht in der chinesischen Mythologie unter anderem für Energie und Tatendrang.
Beten für ein besseres Jahr
Viele Chinesen feierten den Start ins neue Jahr beim gemeinsamen Abendessen mit der Familie, während im Fernsehen die traditionelle Neujahrsgala angeschaut wird. Auch ein gemeinsames Gebet, wie bei dieser Familie in Bali, kann dazu gehören
Traditioneller Neujahrs-Markt in Hanoi
Gut 16 Tage dauert das chinesische Neujahrfest - das will gut vorbereitet werden: Häuser und Straßen werden gereinigt und mit roten Laternen geschmückt. Rot steht für Glück, Freude und Wohlstand. Auch in Vietnam, wo das Fest "Tet" genannt wird, strömen die Menschen auf die Märkte, um die nötigen Dekorationen, Lebensmittel und Geschenke zu besorgen.
Fisch einkaufen in Jakarta
Zu den traditionellen Gerichten des Festes gehört Fisch. Das Wort für "Fisch" klingt ähnlich wie das Wort für "Überfluss". Daher wird auch nicht alles vom Teller aufgegessen, um im übertragenen Sinne das Vermögen nicht komplett aufzubrauchen. Wie hier in Jakarta öffnen an vielen Orten kurzzeitige Fischstände - extra für das Fest.
Zwischen Freude und gedämpften Erwartungen
Auch Blumen gehören zu den traditionellen Dekorationen des Neujahrsfestes. Wie hier in Hongkong dürften allerdings auch viele Chinesen mit gedämpften Erwartungen auf die diesjährigen Feierlichkeiten schauen: Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie werden ausgelassenes Feiern nicht zulassen. Großveranstaltungen wie die traditionellen Feuerwerke wurden auch in diesem Jahr vielerorts abgesagt.
Für viele heißt es: Abschied nehmen
Da immer mehr Chinesen wegen ihres Jobs von ihren Familien getrennt leben, setzt sich jedes Jahr um Neujahr eine riesige Reisewelle in Bewegung. Viele sparen ihren gesamten Urlaubstage an, um während des Jahreswechsels soviel Zeit wie möglich in ihrem Heimatort zu verbringen. Für dieses junge Paar in Peking bedeutet dies für mindestens zwei Wochen voneinander Abschied zu nehmen.
Die größte regelmäßige Migrationsbewegung der Welt
Bilder wie dieses vom Bahnhof in Shanghai von 2019 wird es aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr nicht geben. Dennoch erwartet die Regierung bis zu 1,2 Milliarden Reisende während der Ferienzeit - immerhin 36 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das dritte Neujahrsfest im Schatten der Corona-Pandemie
Auf in eine gute Zukunft? Einige Chinesen versprechen sich auch viel vom diesjährigen Tierkreiszeichen "Tiger": Er sei ein "Schutz gegen böse Geister" und könne laut Chen Lianshan von der Universität Peking "Dämonen" besiegen. So hoffen viele Menschen, auch den Dämon der Pandemie im Jahr 2022 mithilfe des Tigers - und einer Impfquote von 85 Prozent endlich in den Griff zu bekommen.