Chronologie: Terroranschläge in Deutschland
19. Dezember 2016Oktober 2016 - Leipzig
Der Syrer Dschaber al-Bakr wird in Leipzig festgenommen, nachdem ihn mehrere seiner Landsleute überwältigt haben. Der 22-Jährige hatte sich Sprengstoff besorgt und wollte laut Polizei einen Berliner Flughafen angreifen. Al-Bakr erhängte sich kurz nach der Festnahme in seiner Gefängniszelle in Leipzig.
24. Juli 2016 - Ansbach
Vor dem Eingang zu einem Musikfestival sprengt sich der 27 Jahre alte syrische Flüchtling Mohammed D. selbst in die Luft, mehrere Menschen werden verletzt. D. bekannte sich ebenfalls zum IS. Der psychisch kranke Mann bekam bis unmittelbar vor der Explosion Anweisungen über sein Handy. Der "Islamische Staat" (IS) beansprucht die Tat für sich.
18. Juli 2016 - Würzburg
Ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan attackiert bei Würzburg in einem Regionalzug mehrere Fahrgäste mit einer Axt und einem Messer. Mehrere Menschen werden schwer und zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Täter wird auf der Flucht von der Polizei erschossen. Der Angriff ist offenbar islamistisch motiviert: Es taucht ein Bekennervideo auf, in dem sich der junge Mann entsprechend äußert. Später reklamiert die Terrormiliz IS die Tat für sich. Ob der 17-Jährige tatsächlich Kontakt zum IS hatte, ist unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich selbst radikalisiert hat.
Mai 2016 - Düsseldorf
Drei mutmaßliche Mitglieder der IS-Terrororganisation werden in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass sie gemeinsam mit einem vierten, in Frankreich inhaftierten Dschihadisten einen Anschlag in der belebten Düsseldorfer Altstadt planten. Zwei Attentäter sollten sich demnach mit Sprengstoffwesten in die Luft sprengen, zwei weitere sollten mit Gewehren und Sprengsätzen möglichst viele Zivilisten töten.
April 2016 - Essen
Bei einem Sprengstoffanschlag am Eingang eines Tempels der Religionsgemeinschaft der Sikh in Essen werden drei Männer verletzt, einer von ihnen schwer. Bei den später festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um Jugendliche, die Kontakte in die salafistische Szene haben sollen.
26. Februar - Hannover
Die 15-jährige Safia S. greift bei einer Personenkontrolle am Hauptbahnhof von Hannover einen Bundespolizisten an. Der Beamte erleidet eine lebensbedrohliche Stichwunde und muss operiert werden. S. wollte sich nach Angaben der Polizei der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" in Syrien anschließen.
Februar 2016 - Berlin
Die Polizei kommt einer mutmaßlichen Terrorzelle auf die Schliche und schlägt zeitgleich in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu. Die vier verdächtigen Algerier sollen einen Anschlag in Berlin geplant haben. Der sei jedoch im Frühstadium durchkreuzt worden, heißt es.
April 2015 - Oberursel
Die hessische Polizei nimmt in Oberursel ein Ehepaar mit mutmaßlich salafistischem Hintergrund fest, das einen Anschlag geplant haben soll. Ziel war möglicherweise ein Radrennen, das vorsichtshalber abgesagt wurde. Im Keller des Ehepaars fanden Ermittler eine funktionsfähige Rohrbombe. Der Mann wird zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt - wegen Urkundenfälschung und verbotenen Waffen- und Sprengstoffbesitzes. Den Hauptvorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ließ das Gericht zuvor fallen. Es sah keine "hinreichend konkreten" Anhaltspunkte dafür, dass der Mann "mit geistiger Nähe" zur IS-Terrormiliz handelte. Die Ermittlungen gegen seine Frau wurden eingestellt.
Dezember 2012 - Bonn
Im Bonner Hauptbahnhof wird in einer Sporttasche ein Sprengsatz gefunden. Die Bundesanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund aus. 2013 werden vier Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf den Chef der rechtsextremen Splittergruppe "Pro NRW" geplant haben sollen. Einer soll die Bombe in Bonn deponiert haben. Den mutmaßlichen Terroristen wird seit September 2014 in Düsseldorf der Prozess gemacht.
April 2011 - Düsseldorf
Ermittler nehmen in Düsseldorf drei mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder fest, die einen Sprengstoffanschlag in Deutschland geplant hatten. Im Dezember 2011 wird in Bochum ein viertes mutmaßliches Mitglied der "Düsseldorfer Zelle" gefasst. Die vier Männer werden Ende 2014 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
März 2011 - Frankfurt am Main
Im März 2011 allerdings konnte ein islamistischer Anschlag auf dem Flughafen Frankfurt am Main nicht verhindert werden. Ein Kosovo-Albaner erschoss zwei US-Soldaten und verletzte zwei weitere schwer. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
September 2007 - Oberschledorn, Sauerland
Die islamistische "Sauerland-Gruppe" wird festgenommen. 2010 werden die vier Mitglieder wegen geplanter Terroranschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland schuldig gesprochen: Sie müssen bis zu zwölf Jahre ins Gefängnis.
Juli 2006 - Köln
Im Kölner Hauptbahnhof platzieren zwei Männer in Koffern versteckte Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz. Die Zeitzünder-Bomben explodieren jedoch nicht. Im Dezember 2008 wird der "Kofferbomber von Köln" zu lebenslanger Haft verurteilt.