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Chrysler rettet Fiat

30. Januar 2013

Fiat-Chef Sergio Marchionne rechnet frühestens 2015 wieder mit Gewinnen in Europa. Lichtblick ist derzeit die US-Tochter Chrysler. Vor nicht allzu langer Zeit war das ganz anders.

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Fiat Autoproduktion (Foto: Reuters)
Fiat ProduktionBild: Reuters

Der kriselnde italienische Autobauer Fiat hält sich dank der florierenden Geschäfte seiner US-Tochter Chrysler in den schwarzen Zahlen. Wie der Konzern am Mittwoch in Turin mitteilte, sank der Nettogewinn der Gruppe im vergangenen Jahr zwar auf 1,4 Milliarden Euro (2011: 1,65 Milliarden Euro). Ohne Chrysler hätte Fiat jedoch 2012 wegen des eingebrochenen europäischen Marktes über eine Milliarde Euro Verlust eingefahren.

Damit erweist sich Chrysler einmal mehr als Stütze für Fiat. Dabei war die Rollenverteilung ursprünglich genau andersherum: Chrysler hatte die Wirtschaftskrise 2009 nur dank Staatshilfe überlebt. Fiat sprang ein, half mit technischem Know-how aus und hält mittlerweile die Mehrheit an den Amerikanern. Zu Chrysler gehören auch die Marken Dodge, Jeep sowie die Pick-up-Trucks von Ram.

Massenhersteller unter Druck

Der Gesamtumsatz der Fiat-Gruppe, also mit dem US-Partner, stieg um zwölf Prozent auf 84 Milliarden Euro. Dies war vor allem den Verkäufen in Nord- und Südamerika zu verdanken. Denn in der Region Europa-Nahost-Afrika schrumpfte der Umsatz den Angaben zufolge um elf Prozent, vor allem wegen des schlechten Geschäfts im Heimatland Italien, das unter der Schuldenkrise leidet. Das Unternehmen verkaufte weltweit insgesamt 4,2 Millionen Fahrzeuge.

Fast alle Hersteller, die wie Fiat auf hohe Stückzahlen zu günstigen Preisen angewiesen sind, ächzen unter der Absatzkrise in Europa und verbuchen hohe Verluste. Der US-Autobauer Ford greift deswegen zu drastischen Maßnahmen und schließt drei Werke in Belgien und Großbritannien. Der französische Konkurrent PSA Peugeot Citroen will ebenfalls ein Werk schließen und massiv Stellen streichen, Lokalrivale Renault plant ebenfalls einen hohen Personalabbau. Die Opel-Mutter General-Motors will das Werk in Bochum mit über 3000 Arbeitsplätzen nach 2016 dichtmachen.

Toyota ist wieder die Nr. 1

ul/kle (dpa, rtr, dapd)