1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Chrysler ruft 1,4 Millionen Autos zurück

24. Juli 2015

Klimaanlage, Radio, Bremsen und Geschwindigkeit des Auto-Modells Jeep Cherokee können ferngesteuert werden. Das bewiesen Hacker in den USA. Nun reagiert Chrysler und ruft mehrere Modelle zurück.

https://p.dw.com/p/1G4MB
Chrysler-Modell Jeep Grand Cherokee (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/J. Raedle

Der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler Automobiles hat in den USA 1,4 Millionen Wagen wegen Sicherheitsrisiken bei Hackerangriffen zurück gerufen. Betroffen seien verschiedene Modelle der Marken Dodge, Ram und Jeep, teilte der Konzern mit. Die Software müsse getauscht werden, um zu verhindern, dass "Fahrzeuge aus der Ferne manipuliert werden, was eine kriminelle Tat darstellt", erklärte Chrysler.

Sicherheitsexperten war genau das vor einigen Tagen gelungen. Die beiden Hacker Charlie Miller und Chris Valasek nutzten eine Sicherheitslücke in dem Unterhaltungssystem eines Jeep Cherokees, um das fahrende Auto aus der Ferne zu manipulieren. Über das Internet konnten sie sich mit dem Unterhaltungssystem verbinden, mit dem Fahrer zum Beispiel Musik aus dem Netz hören können. Von dort drangen die Hacker tiefer in die Steuerungssoftware des Fahrzeugs vor und programmierten das System so um, dass sie die Kontrolle über den Jeep bekamen.

"Das ist nun Realität"

Miller und Valasek bewiesen einem Journalisten des US-Magazins "Wired" ihre Entdeckung, indem sie ihn selbst in einen Jeep setzten. Zunächst verstellten sie nur die Klimaanlage und änderten das Radioprogramm, bevor sie ihn bei voller Fahrt ausbremsten - und zwar alles ferngesteuert. "Alle, die sich mit der Sicherheit von Autos beschäftigen, machen sich seit Jahren Sorgen um genau diesen Fall", sagte Miller dem "Wired"-Reporter nach dem Experiment. "Das ist nun Realität."

Für Kunden in Europa hatte Chrysler zuvor Entwarnung gegeben. "Der Zugang geschah über eine GSM-Schnittstelle im Fahrzeug, die es nur bei Autos auf dem amerikanischen Markt gibt", sagte ein Sprecher des Autobauers der Deutschen Presse-Agentur. Nur so sei der Zugang von Außen möglich gewesen. Bei europäischen Modellen existiere diese Möglichkeit nicht.

nin/cr (dpa, afp)