CIVIS Cinema Award geht an Regisseurin Caroline Link
Caroline Link erhält für ihren Film "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" den CIVIS-Kinopreis. Der kürt einen europäischen Film, der im deutschen Kino lief.
Caroline Link: "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"
Die Literaturverfilmung "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" gewann das Rennen um den CIVIS Cinema Award. Regisseurin Caroline Link erzählt darin nach dem Jugendbuchklassiker von Judith Kerr die Geschichte von Anna, die mit ihren Eltern auf der Flucht vor den Nazis in die Schweiz ihr Kuscheltier zurücklassen muss. Eine emotionale und dennoch nicht kitschige Inszenierung des Stoffs.
Christian Schwochow: "Deutschstunde"
Zur Wahl stand auch die Neuverfilmung des Romans "Deutschstunde" durch Regisseur Christian Schwochow. Sie erzählt von Siggi Jepsen, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs in einer Strafanstalt einen Aufsatz zum Thema "Die Freuden der Pflicht" schreiben muss. Darin berichtet er von seinem Vater, der im Nationalsozialismus einem Künstler Berufsverbot erteilen ließ.
Ladj Ly: "Die Wütenden"
In einem Pariser Vorort herrschen brutale Gangs. Chris, ein Macho und Rassist, schreckt nicht vor Gewalt zurück. Die Polizei regiert mit harter Hand und ist trotzdem machtlos gegen ihn. Die alltäglichen Konflikte und Konfrontationen inszeniert der Regisseur Ladj Ly, der selbst in Montfermeil aufgewachsen ist, mit großer Dynamik. Er bekam dafür schon Preise, nicht aber den CIVIS Cinema Award.
Dani Levy: "Känguru-Chroniken
Ein Känguru lebt in einer Wohngemeinschaft mit einem erfolglosen Autor und diskutiert mit ihm über den Kapitalismus, über Gentrifizierung und über Philosophie. Die Verfilmung der "Känguru-Chroniken" von Marc-Uwe Kling durch Dani Levy strotzt nur so vor absurden Situationen und doppelbödigem Humor. Der Film hatte das Pech nur kurz in den Kinos zu laufen. Nach dem Start erfolgte der Lockdown.
Haifa Al-Mansour: "Die perfekte Kandidatin"
Maryam ist Ärztin in Saudi-Arabien und unzufrieden mit der Situation im Land. Unfreiwillig kandidiert sie bei einer Lokalwahl. Damit provoziert sie einen Skandal, weil eine Frau kein Amt bekleiden darf. Haifaa Al-Mansour beobachtet Maryam dabei, wie sie sich im von Männern dominierten Land durchschlägt.