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Clinton hat genug Delegiertenstimmen

7. Juni 2016

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat nun genug Delegiertenstimmen für die Nominierung zur Kandidatin ihrer Partei. Doch ihr Rivale Bernie Sanders will weiter an den Vorwahlen teilnehmen.

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Hillary Clinton bei einer Wahlversammlung in Kalifornien (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo/J. Locher

Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat die notwendige Schwelle von 2383 Stimmen überschritten. Ausschlaggebend sei dabei das Votum der sogenannten Superdelegierten, die nicht an die Ergebnisse der Vorwahlen gebunden sind, hieß es. Bei der Zählung sind die Superdelegierten einbezogen, die ihre Meinung auf Medienanfragen hin kundgetan hatten und diese allerdings jederzeit ändern können.

Nach ihrer formellen Ernennung auf dem Parteitag der Demokraten im Juli würde Clinton damit die erste Präsidentschaftskandidatin einer großen Partei in der Geschichte der USA werden. Sie wird bei der Präsidentenwahl Anfang November wahrscheinlich gegen den Republikaner Donald Trump antreten.

"Wichtige Wegmarke"

In einer ersten Reaktion auf die AP-Delegiertenzählung sprach Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook von einer "wichtigen Wegmarke". Er verwies aber darauf, dass am Dienstag noch Millionen Wähler ihre Stimmen in den Vorwahlen abgeben dürften, "und Hillary arbeitet hart daran, jede einzelne dieser Stimmen zu verdienen".

An der Nominierung der früheren First Lady, die sich vor acht Jahren vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur bemühte, hatten zuletzt ohnehin keine Zweifel mehr bestanden. Am Montag lag sie knapp unterhalb der Schwelle für die Delegiertenmehrheit; es war zu erwarten, dass sie die Mehrheit spätestens bei den Vorwahlen an diesem Dienstag erreichen würde.

Wahlen in sechs Staaten

Im Präsidentschaftswahlkampf der USA stehen an diesem Dienstag - dem letzten großen Vorwahltag - Abstimmungen in sechs Bundesstaaten an. Dabei erreicht Clinton die Delegiertengrenze unweigerlich, selbst wenn sie alle Abstimmungen verlieren sollte. Es wird erwartet, dass sich neben der Demokratin Clinton auch der Republikaner Donald Trump rechnerisch die Mehrheit sichern wird, die für die Kandidatur notwendig ist. Besonders wichtig ist die Abstimmung in Kalifornien, dem größten Vorwahlstaat überhaupt. Gewählt wird auch in Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota und North Dakota.

Bei den Republikanern hat der umstrittene politische Quereinsteiger Trump keinen Konkurrenten mehr. Der Milliardär steht bereits seit längerem als voraussichtlicher Kandidat seiner Partei fest. Endgültig werden über die Kandidaturen Parteiversammlungen im Juli entscheiden.

Clinton und Trump teilen kräftig aus

Sanders bleibt hartnäckig

Bei den Demokraten wird der innerparteiliche Kampf um die Kandidatur wohl trotz einer deutlichen Mehrheit Clintons weitergehen. Ihr Konkurrent Bernie Sanders, Senator von Vermont, will keinesfalls aufgeben, sondern auf dem Parteitag eine Kampfabstimmung suchen. Bis dahin will er Clinton die sogenannten Superdelegierten abspenstig machen, mit deren Hilfe Clinton sich die Mehrheit der Delegierten sichert. Sanders müsste aber Hunderte dieser Superdelegierten für sich gewinnen.

Bei den Superdelegierten handelt es sich um Partei-Funktionäre und Mandatsträger, die auf dem Nominierungsparteitag abstimmungsberechtigt, aber nicht an das Ergebnis einer Vorwahl gebunden sind. Unter anderem ist Ex-Präsident Bill Clinton, der Ehemann von Kandidatin Clinton, unter den insgesamt 714 Superdelegierten.

Seit Februar haben Demokraten und Republikaner in allen 50 Bundesstaaten und den US-Außengebieten abgestimmt. Die letzte Vorwahl ist am 14. Juni, die der Demokraten in der Hauptstadt Washington DC.

kle/ust (ape, rtr, dpa)