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Clinton sagt Piraten den Kampf an

16. April 2009

Die Seeräuber vor Somalias Küste haben Rache geschworen, nachdem bei der Befreiung eines US-Kapitäns drei ihrer Leute erschossen wurden. Die USA wollen im Kampf gegen die Piraterie jetzt härtere Saiten aufziehen.

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Hillary Clinton (Foto: AP)
Hillary Clinton bei der Vorstellung ihrer PläneBild: AP

Einen entsprechenden Aktionsplan stellte US-Außenministerin Hillary Clinton am Mittwoch (15.04.2009) in Washington vor.

Im Mittelpunkt sollen dabei eine engere internationale Zusammenarbeit, eine Verbesserung der Verhältnisse in Somalia und höhere Sicherheitsstandards an Bord der Schiffe stehen. Außerdem sollen Vermögen von Piraten künftig eingefroren werden können.

Die bisherigen Maßnahmen im Kampf gegen die Piraterie seien nicht ausreichend gewesen, sagte Clinton. Bei der Seeräuberei habe man es zwar mit einem Verbrechen aus dem 17. Jahrhundert zu tun, bekämpft werden müsse die Piraterie aber mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts, sagte die US-Außenministerin. "Wer Angriffe plant, muss gestoppt werden. Wer sie ausgeführt hat, muss von der Justiz abgeurteilt werden", betonte sie.

Somalia-Geberkonferenz in Brüssel

Somalische Piraten vor Gericht (Foto: AP)
Somalische Piraten vor GerichtBild: AP

Die US-Regierung will laut Clinton einen Vertreter zu der am 23. April in Brüssel geplanten Somalia-Geberkonferenz entsenden. Dabei wolle man versuchen, Treffen mit Vertretern der somalischen Übergangsregierung und der halbautonomen Region Puntland zu organisieren.

Ziel sei es, gemeinsam mit der somallischen Regierung und anderen Staaten gegen Stützpunkte der Piraten vorzugehen. Darüber hinaus sollten Wege gefunden werden, wie man die Anreize für junge Männer verringern kann, sich den Piraten anzuschließen.

Franzosen nehmen Piraten fest

Mutterschiff somalischer Piraten (Foto: AP)
Mutterschiff der Piraten, aus einem französischen Helikopter fotografiertBild: AP

Im Indischen Ozean brachte die französische Marine unterdessen erstmals ein so genanntes Mutterschiff der Piraten unter ihre Kontrolle und nahm elf Somalier fest. Das Schiff wurde nach Angaben des Pariser Verteidigungsministeriums östlich der kenianischen Hafenstadt Mombasa gestellt. Es hatte vor allem Treibstoff geladen. Die Piraten nutzen die Mutterschiffe, um sicher auf das offene Meer zu gelangen, bevor sie mit kleineren Booten ihre Ziele angreifen.

Am Dienstag hatten Seeräuber vor der Küste Somalias erneut einen US-Frachter ins Visier genommen. Die unter amerikanischer Flagge fahrende "Liberty Sun" wurde von den Piraten mit Panzerfäusten und automatischen Waffen beschossen, konnte jedoch entkommen, wie US-Medien berichteten.

Vier Schiffe in 48 Stunden

Zuvor war es den Piraten gelungen, innerhalb von 48 Stunden vier Schiffe in ihre Gewalt zu bringen. Insgesamt befinden sich zurzeit mehr als 220 Menschen in der Hand der Piraten.

In der somalischen Provinz Puntland wurden derweil 37 weitere Piraten zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt. Sie waren von der französischen und amerikanischen Marine aufgegriffen worden.

An Ostern hatte eine US-Eliteeinheit den Kapitän des US-Frachters "Maersk Alabama" befreit. Der 53-jährige Kapitän Richard Phillips hatte sich fünf Tage lang in Geiselhaft befunden. Drei der vier Piraten, die ihn festgehalten hatten, kamen bei der Befreiungsaktion durch Kopfschüsse ums Leben, ein Seeräuber wurde festgenommen. (gri/se/dpa/rtr)

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