Club of Rome warnt mit Nachdruck vor Klimawandel
8. Mai 2012Dürre-Perioden, Flut-Katastrophen, extremes Wetter: Der Klimawandel wird sich in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts dramatisch verstärken und dadurch viel Leid verursachen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher in ihrem Report "2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre", den der Club of Rome vorgelegt hat. "Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt", sagte Jorgen Randers bei der Vorstellung des Buchs in Rotterdam. Der 66-jährige norwegische Wirtschaftsforscher war bereits an dem Vorgängerbericht beteiligt.
"Wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben", sagte Randers voraus. "Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie Wälder und Meere absorbieren können."
Der Report, 40 Jahre nach dem ersten großen Bericht im Auftrag des Club of Rome, enthält Beiträge führender Wissenschaftler, Ökonomen und Zukunftsforscher verschiedener Fachbereiche. Bereits 1972 hatte der Forscherverbund vor den Grenzen des Wachstums und vor Umweltverschmutzung gewarnt.
Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Die gemeinnützige Organisation mit rund 100 Mitgliedern aus mehr als 30 Ländern setzt sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Sie will zugleich das Bewusstsein für die komplexen Probleme der Erde und mögliche Lösungen fördern.
Treibhausgas-Emissionen steigen noch weiter
Dem jüngsten Bericht zufolge werden die Treibhausgas-Emissionen erst 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Das sei zu spät, um den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, was als eben noch akzeptable Marke angesehen wird, heißt es. Bis 2080 werde die Temperatur um 2,8 Grad steigen - was einen sich selbst verstärkenden Klimawandel auslösen könne. Randers betonte, die Wirtschaft mit ihrem steten Wachstum schade dem Klima und den Naturschätzen.
Der Generalsekretär des Club of Rome, Ian Johnson, sagte: "Business as usual ist keine Option, wenn wir wollen, dass unsere Enkelkinder auf einem zukunftsfähigen und gerechten Planeten leben." Schnelles Handeln sei nötig.
Immer mehr Menschen in den Städten
Das Wachstum stößt nach den Erkenntnissen der vom Club of Rome beauftragten Forscher ohnehin an seine Grenzen. Autor Randers kommt zu dem Ergebnis, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen wird als erwartet. Denn: Sowohl der Bevölkerungs- als auch der Produktivitätszuwachs würden abnehmen. Viele Volkswirtschaften hätten ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft und es gebe weniger Geburten, da immer mehr Menschen in Städten lebten und die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen könnten. Nach den Berechnungen von Randers wird die Weltbevölkerung kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen.
ml/gmf (dpa, afp)