Cocktails: "Glitschige Nippel" und andere Kreationen
Was haben Pferde mit dem Wort "Cocktail" zu tun? Und wie kamen die beliebten alkoholischen Mixgetränke des Sommers zu ihren manchmal ungewöhnlichen Namen?
Woher kommt der Cocktail?
Für das Wort Cocktail, ein meist alkoholisches Mischgetränk, gibt es mehrere Ursprungstheorien. Eine davon: Nichtreinrassigen Pferden wurde früher der Schweif abgeschnitten, um sie zu kennzeichnen. Das sah dann aus wie ein "Hahnenschwanz". Damit sie lebhafter wirkten, schoben ihnen die Händler eine Knolle Ingwer in den Anus. Die kam auch ins Getränk - und fertig war die Assoziation zum Cocktail.
Von "glitschigen Brustwarzen"
Noch spannender als ihre Herkunft sind vielleicht die Namen, die Cocktails tragen. Ein "Slippery Nipple" etwa - angeblich so benannt wegen seiner weichen, cremigen Textur - ist ein Shot aus süßer Grenadine aus Granatapfelsaft mit Sambuca und Irish Cream-Likör. Bei geschickter Zubereitung bleiben alle Zutaten schichtweise getrennt - mit der roten Grenadine-"Brustwarze" am Boden des Glases.
Nabelschau mit Pfiff
Noch ein Cocktail mit einem kuriosen Namen, der sich auf ein Körperteil bezieht: Der "Fuzzy Navel" war vor allem in den 1980er-Jahren sehr beliebt. Die Bezeichnung geht auf die Hauptzutaten zurück: Nabel-Orangensaft und Pfirsichschnaps. Die Nabelorange heißt so, weil ihr Blütenende im ungeschälten Zustand wie ein menschlicher Nabel aussieht. Das "Fuzzy" spielt auf die flaumige Pfirsichhaut an.
Ein Cocktail gegen den Kater?
Wie kam die "Bloody Mary" zu ihrem Ruf als Katerkur und Brunch-Grundnahrungsmittel? Vielleicht liegt das an der Kombination aus Tomatensaft und Salz, die den Magen beruhigen und Elektrolyte ersetzen soll. Außerdem liefert sie die Vitamine C und B6, die ebenfalls helfen, die Folgen eines Katers zu verringern. Der Wodka wiederum soll angeblich Kopf- und Körperschmerzen lindern.
Keine sehr schmackhaften Hintergründe
Es gibt viele Theorien über den Namen "Bloody Mary". Eine oft erzählte Geschichte besagt, dass er von der schottischen Königin Mary Tudor und ihrer blutigen Herrschaft über die Protestanten in England um 1500 inspiriert wurde. Angeblich steht der rote Tomatensaft für das viele Blut, das in dieser Zeit vergossen wurde.
Sonne, Sand und mehr...
Neben Körperteilen und berühmten Persönlichkeiten verdanken Cocktails ihre Namen auch Orten: Der Daiquiri besteht aus einer Mischung aus weißem Rum, Zitrussaft (meist Limettensaft) und Rohrzucker und ist vermutlich nach einem Strand in Santiago de Cuba benannt. Der Daiquiri gehörte wie seine Vettern, der Mojito und der Martini, zu den Lieblingsgetränken des Schriftstellers Ernest Hemingway.
Sex on the Beach
Neben der "Blauen Lagune" steht ein "Sex on the Beach". Ted Pizio, ein Barkeeper in Florida, erfand den Cocktail in den 1980ern. Nachdem er eine Wette angenommen hatte, wer die meisten Pfirsichschnäpse verkauft, kreierte er einen Drink, der heute in vielen Bars zum Standard gehört. Er taufte ihn nach den mutmaßlichen Gründen, die Touristen nach Florida locken: "Sex" und "Strand".
Gegen Wände laufen
Das Magazin "Mixology" für Barkultur hat Theorien parat, wie der "Harvey Wallbanger", ein Cocktail aus Wodka, Zitrussaft und Galliano-Likör, zu seinem Namen kam. Eine Version besagt, dass er von Barkeeper Donato "Duke" Antone in seiner Blackwatch-Bar in Los Angeles für einen gewissen Tom Harvey kreiert wurde. Dieser Surfer sei so betrunken gewesen, dass er immer wieder vor die Wand lief.
Hanky Panky - eine weibliche Schöpfung
In der American Bar im Savoy Hotel in London arbeitete die britische Barkeeperin Ada Coleman an einem der berühmtesten Cocktail-Spots der Welt. Der Legende nach kreierte sie einen Cocktail für Sir Charles Hawtrey, einen Schauspieler, der um einen Drink mit Punsch gebeten hatte. Colemans Mixtur ließ ihn ausrufen: "Meine Güte! Das ist der wahre Hanky-Panky!" Ein neuer Cocktail war geboren.
Liebst du Piña Colada?
Die Piña Colada, Puerto Ricos Nationalgetränk, ist eine süße Mischung aus Kokosnusscreme, Ananassaft, weißem Rum und Eis. Unklar ist, wem das Getränk zu verdanken ist - einem Piraten aus dem 18. Jahrhundert, der seine Mannschaft bei Laune halten wollte, oder einem Barkeeper aus San Juan in den 1950ern. Verewigt wurde der Cocktail 1979 in Rupert Holmes' Hit "Escape" (The Piña Colada Song).
Spaßfaktor Cosmopolitans
Die Schauspielerin Sarah Jessica Parker (links), die Carrie Bradshaw in der HBO-Hitserie "Sex and the City" verkörperte, mochte keine Cosmopolitans - das Lieblingsgetränk ihres TV-Alter Egos. Gemeinsam mit ihren Bildschirmfreundinnen Samantha (Kim Cattrall, rechts), Charlotte und Miranda nippten sie bei gesellschaftlichen Anlässen in New York City lediglich an den pinkfarbenen Cocktails.