Comeys Rauswurf - eine Chronik in Bildern
Dass Donald Trump FBI-Boss James Comey feuert, löst Schockwellen im politischen Washington aus. Doch wie kam es eigentlich dazu? Ein Rückblick.
Mai - Juli 2016: Die Clinton-E-Mails
FBI-Direktor James Comey gibt im Mai 2016 bekannt, dass sein Haus Untersuchungen gegen die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton aufnimmt. Es geht um den privaten Gebrauch eines Dienst-Servers während ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013. Zwei Monate später sagt Comey, er stelle die Ermittlungen ein - viele Republikaner versetzt das in Rage.
3. Oktober 2016: Der Laptop
US-Behörden beschlagnahmen den Laptop und das Handy des früheren New Yorker Kongressabgeordneten Anthony Weiner. Der Vorwurf: Er soll sexuell konnotierte Konversationen mit einer 15-Jährigen auf dem Computer gehabt haben. Dabei werden auch Mails von Clinton und Huma Abedin, Weiners Frau und Clinton-Vertraute, entdeckt.
7. Oktober 2016: Die Russland-Vorwürfe
Die Obama-Regierung beschuldigt Russland öffentlich, sich in die Präsidentschaftswahl der USA einzumischen. Zuvor hatte WikiLeaks zahlreiche vertrauliche E-Mails aus Kreisen der Demokratischen Partei veröffentlicht. Der US-Geheimdienst "Homeland Security" sagt in einem Statement, nur russische Vertreter der "höchsten Stufe" hätten solche Aktivitäten autorisieren können.
28. Oktober 2016: Erneutes Clinton-Verfahren
Kurz vor der Wahl gibt das FBI bekannt, den Fall Clinton doch wieder zu öffnen - aufgrund der Mails von Weiners. Damit habe die Behörde ihren Ruf wiederhergestellt, konstatiert der republikanische Kandidat Donald Trump. Am 6. November räumt das FBI ein, in den neu aufgetauchten E-Mails kein weiteres belastendes Material gefunden zu haben. Trump wird zwei Tage später zum Präsidenten gewählt.
20. März 2017: Trumps Russland-Connection?
Comey bestätigt, dass das FBI Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung untersucht. Der FBI-Direktor stellt sich außerdem gegen die Tweets von Trump, in denen der Präsident behauptet, im Trump Tower von der Obama-Regierung abgehört worden zu sein.
2. Mai 2017: Clinton offen wie nie
In ihrer bislang wohl bemerkenswertesten Rede seit ihrer Wahlniederlage sagt Hillary Clinton, dass die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen sie durch Comey im Oktober der Grund gewesen sei, dass sie danach die Wahl verlor. Trump hat darüber freilich eine andere Meinung: Er twitterte, Comey habe Clinton einen "Freifahrtschein für böse Taten" ausgestellt.
3. Mai 2017: Die Verteidigung
Direkt am nächsten Tag verteidigt Comey vor dem Justizausschuss des Senats seine Entscheidung, die Ermittlungen zur E-Mail-Affäre kurz vor der Wahl wieder aufzunehmen. Er sagte, es werde ihm "übel" bei dem Gedanken daran, er könne die Wahl beeinflusst haben. Andererseits habe Abedin "tausende" Mails an Weiner weitergeleitet, die wichtige Informationen hätten enthalten können.
9. Mai 2017: FBI revidiert Comey-Statement
Die Zeitung Washington Post und das investigative Journalistennetzwerk ProPublica finden heraus, dass das FBI gezwungen war, in einem Brief an den Justizausschuss des Senats zuzugeben, dass Comey bei der Zahl der Mails, die Abedin weitergeleitet hatte, übertrieben habe.
9. Mai 2017: Das Ende
Trump feuert Comey mit dem Verweis, dieser sei "nicht imstande das Amt ordentlich auszuführen." Es sei "zwingend notwendig", einen neuen Chef zu finden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Bundespolizei wiederherzustellen.