Conti will mit Google und IBM forschen
21. August 2013Der deutsche Autozulieferer Continental steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Abschluss einer Allianz mit den beiden US-Technologiekonzernen Google und IBM. Die Kooperation ziele darauf, neuartige Systeme für automatisiertes Fahren zu entwickeln, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Investitionen ebenso wie künftige Erträge wollten sich die Partner teilen. Die Abkommen könnten schon zur Automesse IAA Mitte September in Frankfurt bekanntgeben werden. Conti wollte sich nicht dazu äußern.
"Auto Teil des Internets"
Die neue Partnerschaft würde ins Bild passen: Vor kurzem hatte der Autozulieferer von seiner jungen Allianz mit dem Netzausrüster Cisco berichtet und den Konzernchef Elmar Degenhart mit den Worten zitiert: "Bei Continental glauben wir, dass das Internet nicht nur ins Auto kommt, sondern dass das Auto Teil des Internets wird." Bereits jetzt greift der Computer dem Fahrer in bestimmten Situationen ins Lenkrad - etwa bei der vollautomatischen Einparkhilfe, wie sie verschiedene Hersteller bereits im Programm haben.
Der Dax-Konzern aus Hannover arbeitet schon seit längerem an Technologien, um Autos ohne den lenkenden Einfluss des Fahrers zu steuern. Bislang wird dies erst mit einigen Prototypen erprobt. Als erster hat Google selbstfahrende Autos in den USA auf die Straße gebracht und getestet. Die VW-Tochter Audi und Conti verfügen ebenfalls über die Erlaubnis zur Erprobung solcher Systeme im US-Bundesstaat Nevada.
Conti hält es für möglich, dass bereits 2016 Autos mit bis zu 30 Stundenkilometern automatisch fahren werden. Die nächste Stufe soll nach den bisherigen Plänen 2020 erreicht werden, wenn Autos mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern automatisch gesteuert werden. Dafür müssten Gesetze geändert werden, die bislang vorschreiben, dass der Fahrer sein Fahrzeug ständig unter Kontrolle haben muss. 2025 sollen Autos auch über längere Strecken vollständig selbstständig fahren können.
wen/wl (rtr, dpa)