Tolisso: "Bayern passt zu mir"
10. Juli 2017"Ich bin hier, um zu spielen. Ich will spielen." Das ist der Anspruch von Corentin Tolisso, dem Rekordzugang des FC Bayern München. 41,5 Millionen Euro hat sich der deutsche Rekordmeister den Wechsel des Franzosen von Olympique Lyon kosten lassen, im Erfolgsfall wird wohl noch ein Nachschlag fällig. Doch ob Tolisso tatsächlich spielen wird? Das ist ungewiss. Auch Renato Sanches war vor der vergangenen Saison für nicht viel weniger Geld und mit noch mehr Vorschusslorbeeren an die Isar gewechselt und konnte sich bisher nicht durchsetzen.
Dennoch - durch das Karriereende von Xabi Alonso ist ein Platz im defensiven Mittelfeld freigeworden. In Arturo Vidal, Defensiv-Allrounder Javi Martinez und Sanches ist die Konkurrenz auf den infrage kommenden Positionen auf der "6" oder der "8" inzwischen überschaubar. Bayern-Vorstand Karl-Heinz-Rummenigge lobt seinen Neuzugang als "lauf- und zweikampfstark und zudem noch schnell. Er ist ein Spieler, an dem wir viel Freude haben werden."
Schweizer Taschenmesser mit natürlicher Autorität
Sein neuer Trainer, Carlo Ancelotti, bezeichnete Tolisso wegen dessen Vielseitigkeit als "Schweizer Taschenmesser, als einen der besten Mittelfeldspieler, die auf dem Markt waren". Seine weiteren Vorzüge: natürliche Autorität, gutes Passspiel, die Fähigkeit, das Spiel zu verlagern und ein präziser Schuss. Voraussetzungen, um zu einem ganz Großen zu werden. Aber, siehe oben, das hatte man auch von Sanches gedacht. Dennoch, Ancelotti ist sich sicher: "Er kann Alonso ersetzen." Rummenigge entgegnet allerdings, die beiden seien "zwei völlig unterschiedliche Spielertypen".
Tolisso, 22 und französischer Nationalspieler, scheint das viel zitierte Bayern-Gen mitzubringen. Bayern sei "einer der besten Klubs der Welt, wenn nicht gar der beste. Hier kann ich mich entwickeln, und ich muss mich entwickeln. Der Klub passt zu mir", lobte er auf der Pressekonferenz zu seiner Vorstellung den neuen Arbeitgeber und auch ein bisschen sich selbst.
Tolisso löst bei den Bayern und auch ligaweit seinen Teamkollegen Martinez als teuersten Zugang ab, der 2012 für 40 Millionen Euro aus Bilbao nach München gekommen war.