Corona-Inzidenz in Deutschland unter 25
6. Juni 2021Deutschlandweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 24,7. Am Samstag betrug sie noch 26,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Damit färbt sich Deutschland immer gelber, wie aus der Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das RKI meldet zudem 2440 neue Positiv-Tests. Das sind 1412 weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 3852 Neuinfektionen bekannt wurden. 74 Menschen starben in den vergangenen 24 Stunden an oder mit COVID-19. Vor einer Woche waren 56 Todesopfer registriert worden.
Fallzahlen könnten zu Wochenbeginn wieder leicht steigen
Gleichzeitig weist das RKI in seinem Lagebericht auf den christlichen Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: "Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erreger-Nachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden."
EM kann man "jetzt gut durchführen"
Angesichts der weiter sinkenden Zahlen sieht Kanzleramtsminister Helge Braun die paneuropäische Fußball-EM im Juni und Juli auf gutem Weg. Unter Beachtung der Hygieneregeln glaube er schon, dass "man so eine Europameisterschaft jetzt gut durchführen kann", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die EM beginnt am 11. Juni, die Spiele werden in zehn Ländern ausgetragen. Deutscher Gastgeber ist München, Halbfinals und Finale finden in London statt. Auch Glasgow ist Spielort bei der EM.
Diese Partien in Großbritannien bereiten Braun gewisse Sorgen. Dort dominiert inzwischen die Delta-Mutante, die zuerst in Indien festgestellt worden war. Deutschland hat das Vereinigte Königreich als Virusvariantengebiet eingestuft. "Diejenigen, die aus Großbritannien kommen, müssen ganz besonders strikte Hygienemaßnahmen einhalten", verlangte der Kanzleramtschef im Hinblick auf reisende Fußballfans.
Spahn bittet um Geduld
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bat die Bürger angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung am Montag in Deutschland um mehr Geduld und korrigierte gleichzeitig seine Impfprognose nach unten. "80 Prozent der impfwilligen Erwachsenen werden bis Mitte Juli mindestens einmal geimpft sein", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". In der vergangenen Woche hatte der CDU-Politiker bei einer Talkshow noch von 90 Prozent bis Mitte Juli gesprochen.
Zur Aufhebung der Impfreihenfolge meinte der Minister: "Nicht alle können gleichzeitig am Montag einen Termin bekommen." Er bitte daher um "Nachsicht mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Arztpraxen und Impfzentren". Noch sei nicht genug Impfstoff für alle da.
se/kle (dpa, rtr, afp, rki, faz)