Coronavirus fordert mehr Tote als SARS
9. Februar 2020Insgesamt sind in China 811 Menschen an dem neuen Virus gestorben. Bei der ebenfalls durch ein Coronavirus verursachten SARS-Epidemie 2002/2003 waren weltweit 774 Tote gezählt worden. Allerdings waren damals nur 8096 Menschen erkrankt, heute sind es allein in China 37.200. Noch besteht also ein völlig anderes Verhältnis zwischen Infizierten und Todesopfern.
Was möglicherweise auch an den international koordinierten Bemühungen liegt, die Verbreitung des Erregers einzudämmen. So werden immer mehr Ausländer aus dem Epizentrum der Virusinfektionen herausgebracht und in ihren Heimatländern unter Quarantäne gestellt. Ein Flugzeug mit 200 Briten, auch Deutschen und weiteren Staatsbürgern an Bord, ist aus dem chinesischen Wuhan kommend inzwischen auf dem britischen Militärflughafen in der Nähe von Oxford gelandet. Das Auswärtige Amt bedankte sich bei den britischen Behörden.
Die 20 deutschen Staatsbürger sind inzwischen auch in Berlin gelandet. Die Rückkehrer werden von einem Amtsarzt in Empfang genommen und dann in einem Isolierbereich in den Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Alle Passagiere werden auf das Coronavirus getestet. Mit einem Ergebnis wird Montagmittag gerechnet. Die Rückkehrer sollen nach den derzeitigen Plänen 14 Tage in dem Krankenhaus bleiben, untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Vor gut einer Woche waren bereits rund 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige mit einer Maschine der Bundeswehr in Frankfurt am Main angekommen.
Außerhalb Chinas sind bislang mehr als 300 Infektionen bestätigt, davon 14 in Deutschland. Bis auf ein Opfer auf den Philippinen und eines in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong haben sich alle Todesfälle auf dem chinesischen Festland ereignet - die meisten in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus in der Stadt Wuhan ursprünglich ausgebrochen war.
rb/jm (afp, dpa, rtr)