Leichter Rückgang bei den Neuinfektionen
27. Januar 2021Binnen eines Tages sind in Deutschland mehr als 13.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden exakt weitere 13.202 Ansteckungsfälle registriert. Nach Angaben des RKI wurden zudem 982 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 53.972.
Damit gibt es wieder mehr Neuinfektionen in Deutschland, genau gesagt mehr als doppelt so viele wie am Vortag, als 6408 Neuinfektionen ausgewiesen wurden. Allerdings liegt die Zahl unter der Vergleichsangabe von vor einer Woche, als 15.974 neue Fälle gemeldet wurden.
Inzidenz leicht gesunken
Auf der Internetseite des Instituts kann man - allmorgendlich aktualisiert - alle möglichen Statistiken verfolgen. Eine der wichtigsten Zahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz, die nun bei 101,0 liegt. Die ist damit niedriger als am Vortag, als sie bei 107,6 gelegen hatte. Der Wert geht seit Wochen zurück, seinen bislang höchsten Stand hatte er am 22. Dezember mit 197,6 erreicht. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Er fällt im Vergleich verschiedener Regionen der Bundesrepublik sehr unterschiedlich aus.
Merkels Sorgen
Die politische Bewertung solcher Tendenzen wird vor allem im Bundeskanzleramt vorgenommen. Die jüngste Meldung dazu: Kanzlerin Angela Merkel soll Deutschland bei der Bekämpfung der Pandemie auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel sehen. Es gebe einen nachhaltigen Rückgang der Infektionszahlen, das bedeute, dass die ergriffenen Maßnahmen wirkten, sagte sie in der Online-Sitzung der Unionsfraktion laut Teilnehmern. Die Kanzlerin soll in der Sitzung aber zugleich auf die Frage der Inzidenz hingewiesen haben. Und: Sorgen bereiteten die Mutationen, man müsse vermeiden, dass sie dominant werden. Zu vieles Reisen würde Mutationen nach Deutschland tragen.
Evankuierung in Wales
Sorgen bereitet derweil ein Zwischenfall in Wales. Dort wurde ein Werk teilweise evakuiert, in dem der Impfstoff von AstraZeneca hergestellt wird. Hintergrund sei, dass dort am Morgen ein verdächtiges Paket angekommen sei, teilt die Firma Wockhardt UK in Wrexham mit. Auf Anraten von Experten sei das Gelände teilweise geräumt worden. Die Polizei
erklärte, sie sei mit dem Vorfall befasst. Die BBC berichtete, ein Sprengstoff-Räumkommando der Polizei sei zu dem Gelände geschickt worden.
Rückblick auf ein Jahr Coronavirus
Der erste Coronafall in Deutschland wurde heute vor einem Jahr gemeldet. Ein Mitarbeiter des bayrischen Autozulieferers Webasto hatte sich infiziert. Die Tage danach kamen immer mehr Patienten in die Münchener Klinik Schwabing. Seinerzeit waren die Folgen dieser Infektionen allenfalls zu ahnen. Heute muss angesichts der anhaltenden Krise die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für 2021 herunterschrauben. Die weitere Entwicklung werde maßgeblich vom Pandemieverlauf und von den Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht, dessen Details Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an diesem Mittwoch vorstellen will. Nach einem Einbruch der Wirtschaftsleistung 2020 rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr laut Bericht mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 3,0 Prozent.
ml/fab/kle (dpa, afp, rtr)