Fünf Jahre danach
9. April 2008Der 9. April 2003: Vor laufenden Fernsehkameras stürzen Iraker und US-Amerikaner gemeinsam eine Statue von Saddam Hussein. Rund drei Wochen nach dem Beginn des Irak-Kriegs sind US-Soldaten bis hier, ins Bagdader Zentrum, vorgedrungen - das Regime des Diktators hat die Kontrolle über die Hauptstadt endgültig verloren.
Schneller Rückzug versprochen
Dass es so schnell gehen würde, überraschte die arabischen Nachbarländer. Die USA triumphierten. Vize-Präsident Dick Cheney hatte eine Vision für die Zeit nach Saddam Hussein: Die US-Truppen sollen nur so lange bleiben, wie sie unbedingt müssen: "Ich hoffe, die Menschen in der Region werden uns danach beurteilen, was im Irak als nächstes passiert. Wir wollen so schnell wie möglich eine lebensfähige, repräsentative und demokratische Regierung im Irak etablieren. Unsere Truppen sollen sich so schnell wie möglich aus dem Irak zurückziehen, wir sind kein Besatzungsmacht."
Dass die amerikanischen Soldaten bald wieder abgezogen werden sollen, bestätigte auch George W. Bush. Er wandte sich direkt an das irakische Volk: "Alle Völker, die euer Land ausmachen - Kurden, Schiiten, Sunniten und andere - werden frei sein von der schrecklichen Verfolgung, die so viele erleiden mussten. Ihr verdient es, als freie Bürger zu leben. Und ich versichere allen Irakern: Ihr werdet bald frei sein."
Irak heute - ein düsteres Bild
Heute, fünf Jahre später: Saddam Hussein ist zwar gefasst, zum Tode verurteilt und Ende 2006 hingerichtet worden. Dennoch zeichnet sich im Irak ein düsteres Bild: Die USA und ihre verbliebenen Verbündeten in der Koalition der Willigen unterhalten noch immer Truppen im Zweistromland, allein die USA haben dort 160.000 Soldaten stationiert.
Getötet wurden bisher mehr als 4300 Soldaten, die Schätzungen über getötete Zivilisten gehen in die Zehntausende. Bushs Ankündigung, dass es keine Folterkammern mehr geben würde, ist seit dem Skandal von Abu Ghraib, wo irakische Gefangene von US-Amerikanern misshandelt wurden, auch nur noch Makulatur.