"Das Dschungelbuch" aus dem Computer
Das berühmte Zeichentrickfilm "The Jungle Book" ist einer der erfolgreichsten Kinofilme der Welt. Jetzt kommt eine neue, computeranimierte 3D-Verfilmung ins Kino. Hollywoodstars leihen den Dschungeltieren ihre Stimme.
Große Kunst computeranimierter Technik
Regisseur Jon Favreau setzt auf ganz neue Computertechnologie. In seiner aktuellen Realverfilmung stammt die Dschungellandschaft mit all ihren Tieren aus dem Computer. Nur der kleine Mogli, der hier mit seinem väterlichen Freund und Beschützer Baghira unterwegs ist, ist ein echter Mensch. Chef der Animation ist Oscargewinner Andy Jones, der auch die Welt von "Avatar" erschaffen hat.
Starke Regie
Hollywoodregisseur Jon Favreau, hier bei einer Autogrammstunde zur Kinopremiere am 5. April 2016 in Los Angeles, hat sich mehr an die düstere Grundstimmung der literarischen Vorlage von Rudyard Kipling gehalten als an den witzigen Zeichentrickfilm: Der Dschungel ist in seiner 3D-Version ein gefährlicher Ort - vor allem für Kinder. Als Actionfilm sehr erfolgversprechend.
Naturtalent
Die Dreharbeiten waren für Hauptdarsteller Neel Sethi ein großes Abenteuer: Er stand zum ersten Mal vor der Kamera. Aus mehr als 2000 hoffnungsvollen Kandidaten wurde er beim Casting ausgewählt. Jon Favreau war auf Anhieb begeistert: "Er war einer der letzten Jungs, die ich mir ansah. Sein Aussehen war einfach perfekt. Und er brachte ein angeborenes Gespür für Spaß und Humor mit."
"Probier's mal mit Gemütlichkeit"
Die Zuschauer des neuen Dschungelbuches müssen sich lange gedulden, bis der erste Evergreen zu hören ist. Aber an dieser Stelle des Films muss er kommen: Balus legendäres Lied "Probier's mal mit Gemütlichkeit" (Original: "The Bare Necessities"). Der Gute-Laune-Song wirkt auch auf das kleine Menschenkind, das bei seinem dicken Bärenfreund Balu die erste Grundschulung in Sachen Lebensfreude bekommt.
Der Kino-Klassiker
Als der Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios 1967 in die Kinos kam, löste "The Jungle Book" weltweit Begeisterung aus: Die Gute-Laune-Songs aus dem unterhaltsamen Familienfilm gingen um die Welt. "Probier's mal mit Gemütlichkeit..." wurde zum geflügelten Wort. Die Neuverfilmung von Disney setzt nur sparsam auf diese Gassenhauer, dafür umso mehr auf Actionszenen.
Geschichte für kleine Helden
Die Erlebnisse von Mogli, der mutterseelenallein mit den Tieren des Dschungels aufwächst, ist eine Geschichte für kleine Helden. Mutig und unerschrocken besteht das "Menschenkind" viele Abenteuer - hier Auge in Auge mit Shir Khan, der ihm nach dem Leben trachtet. 2003 nahm die deutsche Bundeszentrale für politische Bildung das "Dschungelbuch" von 1967 in den Kanon der wichtigsten Schulfilme auf.
Hollywoodstars als Sprecher
Bei der Besetzung der Tierstimmen hat Regisseur Jon Favreau keine Kompromisse gemacht: Er holte die Besten der Besten vors Mikrofon. Für Oscar-Gewinner Ben Kingsley ("Ghandi"), der den schwarzen Panther Baghira spricht, ein großer Spaß. Er ist ein großer Fan des alten Zeichentrickfilms: "Disneys Version von 1967 habe ich geliebt", sagt er. Die Figuren, die Musik - das war wunderbar."
Reich des Affenkönigs
Die Figur des Affenkönigs King Louie, der mit Hilfe des Menschenkindes Mogli an das Feuer der "Roten Blume" kommen will, hat Favreau in seiner Neuverfilmung klar anders akzentuiert. Bei ihm ist der Herrscher von Bandar-log, einer Kolonie wilder Affen, der Verlierer, der an seiner Machtgier zugrunde geht. Schauspieler Christopher Walkenverleiht ihm eine Stimme voll hinterlistiger Ironie.
Schlangenbeschwörung
Die listige Riesenschlange Kaa wickelt den naiven Menschenjungen wortwörtlich ein: Hollywoodstar Scarlett Johansson leiht der - zuvor geschlechtslosen - beutegierigen Python ihre sanft-drängende Stimme. Damit taucht im neuen "Dschungelbuch" eine weitere weibliche Figur auf, außer der Wolfsmutter Raksha. Regisseur Favreau, Vater von zwei Töchtern, holt damit mehr weibliche Realität in den Film.
Perfekte Wickeltechnik
Im berühmten Zeichentrickfilm von Walt Disney ist die Schlange Kaa ein raffiniert-naives Biest mit großen Augen. Für Regisseur Jon Favreau eine der intensivsten Erinnerungen an die historische Version von 1967: "Ich habe Kaas hypnotische Augen mit ihren psychodelischen Kreisen niemals vergessen", erzählt er im Interview. Autor/Autorin: Heike Mund