Nach der Machtübername der Taliban in Afghanistan geht in diesen Tagen das Drama mit Ansage weiter. Viele wollen das Land verlassen, nicht alle finden Platz in den Flugzeugen der Nato-Länder, die ihre Botschaftsangehörigen und lokale Mitarbeiter evakuieren wollen. Am Flughafen von Kabul spielten sich dramatische Szenen ab, mehrere Menschen kamen ums Leben. Heute hat der Bundestag in Berlin der Bundeswehr offiziell das Mandat für die bereits laufende Evakuierung erteilt. Laut Auswärtigem Amt würden dabei bisher 325 Personen ausgeflogen, rund die Hälfte davon deutsche Staatsbürger, ein Drittel Afghanen.
Mit der Machtübernahme der Taliban ist alles gescheitert, was die von den USA geführte Allianz dort in den vergangenen fast 20 Jahren aufbauen wollte. Deutschland war mit Soldaten beteiligt, aber auch mit Hilfsgeldern und Investitionen in Milliardenhöhe. So sollte der von Deutschland finanzierte Flughafen in Masar-i-Scharif die Wirtschaft im Norden des Landes ankurbeln. Auch der Siemens-Konzern hatte große Pläne.
Afghanistans Bodenschätze
Ob es China gelingt, beim Abbau von Afghanistans Bodenschätzen eine Rolle zu spielen? Peking jedenfalls gibt sich sehr pragmatisch, sieht seinen Nachbarn Afghanistan als wichtiges Bindeglied seiner Seidenstraßeninitiative und baut auf freundliche Beziehungen. Doch etwas Schadenfreude angesichts des Scheiterns der westlichen Militärintervention kann man sich in Peking nicht verkneifen.
Mehr Inflation im Euroraum
Seit Jahren liegt die Inflation im Euroraum weit unter der Zielmarke von zwei Prozent. Die Europäische Zentralbank hält das für schädlich und versucht, mit Nullzinsen und Anleihekäufen gegenzusteuern. Inzwischen steigt die Inflation wieder, nach heute veröffentlichten Zahlen sogar auf mehr als zwei Prozent. Dass die EZB in absehbarer Zeit ihre Geldpolitik ändert, ist trotzdem unwahrscheinlich. Aus ihrer Sicht ist der aktuelle Anstieg nicht von Dauer.
Autoindustrie und Klimaschutz
Autogipfel - so nennt man es in Deutschland, wenn sich die Bundesregierung mit Vertretern der Autoindustrie und der Gewerkschaften trifft, um über die Zukunft der Mobilität zu sprechen. Das Treffen war nicht öffentlich, fand heute bereits zum sechsten Mal statt und stand ganz im Zeichen des Klimaschutzes.
Wettrennen der Superreichen
In ein paar Jahren will die US-Weltraumbehörde Nasa wieder Astronauten auf den Mond schießen - erstmals seit 1972. Doch anders als früher ist dafür keine nationale Kraftanstrengung mehr nötig, es reicht eine Ausschreibung, an der sich private Unternehmen beteiligen. Ein Milliardenauftrag ging dabei an SpaceX, die Firma von Tesla-Gründer Elon Musk. Blue Origin, die Firma von Amazon Gründer Jeff Bezos, ging dagegen leer aus - und hat die Nasa nun verklagt.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove