Das kleine Beethoven-Einmaleins
Was zeichnete den Meisterkomponisten aus? Welche seiner Werke schrieben Musikgeschichte? Wie war es um sein Künstlerleben bestellt? Klicken Sie sich durch die Meilensteine Ludwig van Beethovens.
Das musikalische Genie
Ludwig van Beethoven (1770-1827) war ein Wunderkind. Sein Vater, der einen zweiten Mozart aus ihm machen wollte, soll ziemlich harte Übungsmethoden gehabt haben. Das erste Konzert spielte Ludwig mit sieben Jahren, erste Kompositionen folgten mit zwölf. Sein wahres Genie zeigte sich vor allem in seinen späteren Werken, die bis dahin geltende Maßstäbe sprengten - und bis heute inspirieren.
Der Popstar
Heute gehört Beethoven zu den meistgehörten und -gespielten Komponisten der Welt. Berühmt war er schon zu Lebzeiten, was nicht bei allen Ausnahmemusikern jener Zeit der Fall war - man denke etwa an das traurige Schicksal Mozarts, der in einem anonymen Armengrab bestattet wurde. An der Beerdigung Beethovens hingegen nahmen 20.000 Menschen teil - die Hälfte der damaligen Innenstadtbewohner von Wien.
Der erste freischaffende Künstler
Zu Zeiten des Barocks und der frühen Klassik waren Komponisten wie etwa Bach, Haydn oder Händel meist am Hofe eines Fürstens oder Königs angestellt - oder im Kirchendienst. Nicht so Beethoven: Ihm gelang es, einen Kreis von Förderern aufzubauen, die ihn finanziell regelmäßig unterstützten. Hinzu kamen Einnahmen durch Konzerte und durch die Veröffentlichung von Kompositionen.
Seine Kompositionen
Sein Œuvre ist bis heute eine stetige Inspirationsquelle für Musiker. Dazu zählen neun Sinfonien, fünf Klavierkonzerte, das Violinkonzert, 16 Streichquartette, 32 Klaviersonaten, die Oper "Fidelio" sowie die Messe in C-Dur op. 86 und die Missa solemnis op. 123. Erhalten sind außerdem akribisch geführte Skizzenbücher - Ludwig hatte seine Ideen und Entwürfe stets notiert.
Die legendäre Fünfte Sinfonie
Ta-ta-ta-TAAA. Ein Klopfmotiv, bestehend aus vier Tönen ohne Melodie - unerhört! Heute steht es synonym für Beethoven, und die "Schicksalssinfonie" gehört zu den meist gespielten Klassikwerken. Direkt bei der Uraufführung 1808 kam die Sinfonie jedoch nicht gut an: Die ungewohnten Töne machten das Publikum ratlos. Außerdem hatte das Orchester zu wenig geprobt und das Theater war unbeheizt.
Der Klassiker: "Für Elise"
Ein 200 Jahre alter Ohrwurm: als Filmmusik, in Telefonwarteschleifen, als Klingelton, im Fahrstuhl. "Für Elise" ist eines der populärsten Klavierstücke. Unklar bis heute: Wer war Elise? Beethoven war oft - meist unglücklich - verliebt. Frau und Familie hatte er nie. Im Fall "Elise" kreisen Musikwissenschaftler um vier mögliche Angebetete, der das fröhliche Klavierstück gewidmet sein könnte.
Die Neunte Sinfonie
Sinfonien sind für ein Orchester gedacht. Sänger? Die hatten bislang auf der Bühne nichts zu suchen. Da sich Beethoven bekanntlich nicht viel aus Konventionen machte, erfand er in seiner neunten und letzten Sinfonie das Genre neu. So treten im letzten Satz nicht nur Sänger, sondern zusätzlich noch ein Chor auf. Einige Takte dieser Sinfonie wurden 1972 zur offiziellen Europahymne.
Seine Taubheit
Es ist unvorstellbar: Ein Komponist, der seine eigene Musik nicht mehr hört. Beethovens Gehörleiden begann bereits mit Ende 20. Dieser Schicksalsschlag bedrohte nicht nur seine Karriere, sondern auch seinen gesellschaftlichen Umgang. Während einer Kur 1802 plagten ihn gar Selbstmordgedanken. Doch die Liebe zur Musik holte ihn zurück - es folgten 25 höchst produktive Komponistenjahre.
Seine Wirkungsorte: Bonn, Wien...
Ludwig van Beethoven wurde in Bonn geboren. Hier hatte er seine ersten Auftritte, Förderer und Mentoren. Die Stadt am Rhein ist heute DIE Beethoven-Stadt, mit Beethoven-Haus samt umfassendem Archiv und dem jährlichen Beethovenfest. Mit 22 Jahren zog Ludwig nach Wien, wo er zahlreiche Unterstützer fand. Hier nahm er auch Kompositionsunterricht bei Joseph Haydn. 1827 verstarb er in Wien.