Das war das Raumfahrtjahr 2015
Es war spannend: Eine Sonde besuchte Pluto und seine Monde und auch von Komet Tschuri gab es Neuigkeiten. Ein Deutscher wurde ESA-Chef, SpaceX gelang es, eine Rakete wieder sicher zu landen. Unsere Top 10.
Astro-Alex im DW-Interview
Nachdem Alexander Gerst Ende 2014 von der ISS zurückgekehrt war, gab es für ihn allerhand zu tun: Zum Beispiel das Abarbeiten von Forschungsarbeiten, die er auf der ISS durchgeführt hatte und diverse medizinische Nachuntersuchungen. Trotzdem fand er Zeit, in einer Sondersendung von Projekt Zukunft Rede und Antwort zu stehen - für die Deutsche Welle ein echtes Weltraum-Highlight 2015.
Cappuccino im Weltraum
Astro-Alex folgte die ESA-Astronautin Samantha Cristofforetti nach. Als Italienerin musste sie auch unter Bedingungen der Schwerelosigkeit nicht auf einen echten italienischen Cappuccino verzichten. Denn Weltraumingenieure und Designer haben sich mächtig ins Zeug gelegt und eine spezielle Cappuccino-Maschine fürs All entwickelt. Dazu gab es eine Tasse, damit sich das Aroma auch vollends entfaltet.
Pluto bekommt Besuch
Im Juli erreichte die Raumsonde "New Horizons" nach einer neunjährigen Reise den Zwergplaneten Pluto. Sie schoss Bilder von dessen Oberfläche in einzigartiger Auflösung. Darauf zu sehen: Sanddünen, Eisschollen und Berge. Nicht nur zwei Kameras hatte die Sonde dabei, sondern auch Plasma-Spektrometer und Geräte für Staubanalysen und zum Messen der Strahlung.
Tschuri erreicht den sonnennächsten Punkt
Der Komet 67p/Tschurjumow-Gerassimenko erreichte im August seinen sonnennächsten Punkt. Dabei verdampfte allerhand Material - hier zu sehen als Dampffahnen, die aus dem Kometen herauskommen. Die Bilder hat Sonde Rosetta aufgenommen, und dabei auch die Zusammensetzung des Kometen noch genauer untersucht als bisher. Gefunden hat sie uralten Sauerstoff aus der Entstehungszeit des Sonnensystems.
Philae, wo steckst Du?
Der Landeroboter Philae, zu dem der Kontakt kurz nach der Landung am 12. November 2014 abgebrochen war, meldete sich ganz kurz im Juli 2015 noch einmal. Nahe der Sonne konnte er seine Batterien wohl laden. Dabei schickte Philae neue Datenpakete zu Rosetta. Seitdem herrscht wieder Funkstille. Ganz aufgegeben haben die Forscher Philae aber nicht. Rosetta wird auch 2016 weiter nach Philae suchen.
Deutscher wird Generaldirektor der ESA
Seit dem 1. Juli ist Johann-Dietrich Wörner der neue ESA-Chef. Der vorherige Direktor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt hat für seine Aufgabe bei der Europäischen Raumfahrtagentur viele Ideen - etwa die Entwicklung einer Raumstation auf der Rückseite des Mondes. Ob das umsetzbar ist, hängt natürlich von den 22 Mitgliedsstatten der Organisation ab. Hier ist Vermittlungstalent gefragt.
Handshake zwischen ISS und Erde
Ein besonderes Experiment führten DLR und ESA im Dezember durch. Der Kosmonaut Oleg Kononenko steuerte den DLR-Roboter Justin von der ISS fern. So kam es zu einem echten Händeschütteln zwischen Raumstation und Erde. Denn das Steuerungsgerät, das der Kosmonaut bediente, konnte den Gegendruck, den der Roboter auf der Erde mit seinen Händen verspürte, direkt an den Kosmonauten zurückgeben.
Suche nach Gravitationswellen
Anfang Dezember brach die Sonde LISA Pathfinder zu einer Reise mitten in unser Sonnensystem auf: Zu einem Punkt, an dem sich die Gravitation der Erde und der Sonne aufheben. Dort soll die Sonde eine Technologie zur Messung von Graviationswellen erproben. Bei einer späteren Mission werden dann mehrere Satelliten starten, die gemeinsam das Sonnensystem nach Gravitationswellen absuchen sollen.
Gibt es Wasser auf dem Mars oder nicht?
Die Antwort ist wohl: Jein! Im September gab die NASA bekannt, dass Rillen auf der Marsoberfläche ein Hinweis auf flüssiges Wasser sein könnten. Dem wiedersprachen drei Monate später aber französische Forscher. In "Nature Geoscience" äußerten Sie den Verdacht, die Strukturen könnten auch durch gefrorenes Kohlendioxid entstanden sein.
Ende gut, alles gut!
Auch für SpaceX gab es am Ende des Jahres noch gute Nachrichten. Bereits seit Anfang 2015 hatte die private Firma versucht, ihre Falcon 9-Raketen nach dem Start wieder heil zur Landung zu bringen. Immer wieder war das fehlgeschlagen und dann explodierte im Juni auch noch eine Rakete mit einem Transport zur ISS. Im Dezember dann der Durchbruch: Die Falcon-Rakete startete und landete wie geplant.