Das war die Bundesliga-Saison 2013/2014
Die deutsche Meisterschaft war so früh entschieden wie noch nie, dennoch bot die Bundesliga-Saison 2013/2014 Hochspannung bis zum Schluss.
Die März-Meisterschaft des FC Bayern
Bayern München dominiert in der Saison 2013/2014 die Bundesliga mehr als jemals zuvor. Bereits am 27. Spieltag macht der deutsche Rekordmeister seinen insgesamt 24. Titelgewinn perfekt. Am 25. März 2014 gewinnen die Münchener bei Aufsteiger Hertha BSC mit 3:1 und feiern in Berlin mit einer Meisterschale aus Pappe.
Der Meister patzt in Augsburg
Danach beginnt Trainer Pep Guardiola mit seiner Spieler-Rotation und muss eine historische Niederlage hinnehmen. Am 29. Spieltag verliert der Meister beim FC Augsburg nach einer weitgehend armseligen Darbietung sensationell mit 0:1 und kassiert damit die erste Pleite in der Bundesliga seit fast eineinhalb Jahren und 53 Spielen. Bastian Schweinsteiger kann es nicht fassen.
Hoeneß will Nachfolger Hopfner beerben
"Das war's noch nicht", ruft Uli Hoeneß "seinen Bayern" in einer kämpferischen Rede auf der Mitgliederversammlung vom 2. Mai 2014 zu, auf der Karl Hopfner bis 2016 zum Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten gewählt wird. Nach Verbüßung seiner dreieinhalb-jährigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung "werde ich mich nicht zur Ruhe setzen", kündigt Hoeneß an.
Der beste Torschütze ist kein Münchener
... wird es aber in der kommenden Saison sein. Robert Lewandowski von Borussia Dortmund sichert sich die Krone des Torschützenkönigs. Der Pole erzielt 20 Treffer und lässt damit seinen zukünftigen Bayern-Konkurrenten Mario Mandzukic (18 Tore) hinter sich.
Kießling und das Phantomtor
Leverkusens Stürmer Stefan Kießling (l.) köpft neben das Tor und ärgert sich, dennoch liegt der Ball plötzlich im Kasten. Er gelangt durch ein Loch im Netz hinter die Linie. Schiedsrichter Felix Brych gibt das "Phantomtor" von Hoffenheim. Es ist der Auslöser für wochenlange Diskussionen über das Für und Wider der Torlinientechnik. Doch die wird es weiterhin in der Bundesliga nicht geben.
Aufsteiger Hertha vergeigt tolle Hinrunde
Die "Alte Dame" aus Berlin begeistert in der Hinrunde und ist erfolgreich. Nach 17 Partien rangiert der Aufsteiger mit 28 Punkten auf Platz sechs der Tabelle. Doch dann folgt der Einbruch: Nach der Winterpause holt die Hertha nur noch magere 13 Zähler und ist damit das zweitschlechteste Team der Rückrunde vor Hamburg. Aber zumindest das offizielle Saisonziel ist erreicht - der Klassenverbleib.
Kobiaschwili beendet seine aktive Zeit
Anfang 1998 beginnt er seine Laufbahn in Deutschland beim SC Freiburg. Über Schalke 04 geht es nach Berlin, wo er mit Ablauf dieser Saison seine große Karriere beendet - Hertha-Kapitän Lewan Kobiaschwili. Mit 351 Spielen ist der 36-jährige Georgier der Ausländer mit den zweitmeisten Einsätzen in der Bundesliga nach Claudio Pizarro (370).
Augsburg an der Tür zur Europa League
Leistungsträger wie Paul Verhaegh, Andre Hahn, Sascha Mölders und Halil Altintop (l.-r.) sorgen dafür, dass der FC Augsburg zu der Überraschungsmannschaft der Saison wird. Fast hätte es zur Teilnahme an der Europa League gereicht. Doch nach Platz 15 in der vergangenen Saison ist Rang acht für die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl ein Riesenergebnis.
Die Dauerbrenner der Saison
Natürlich sind es Torhüter die während einer Saison am seltensten ausgewechselt werden und damit auf die meiste Einsatzzeit kommen. Die Feldspieler haben es da in dieser Statistik schon deutlich schwerer. Mit jeweils 34 Bundesliga-Einsätzen und 3060 Spielminuten sind Daniel Baier (r.) vom FC Augsburg und Ricardo Rodriguez vom VfL Wolfsburg die Dauerbrenner auf dem Feld.
Die bösen Buben der Saison
Carlos Zambrano kassiert die meisten Verwarnungen in der Spielzeit 2013/2014 - der Abwehrspieler von Eintracht Frankfurt sieht insgesamt 13 Mal die Gelbe Karte. In der Kategorie Platzverweise rangiert der Wolfsburger Luiz Gustavo (l.) ganz vorn: Der brasilianische Mittelfeldakteur kassiert drei Mal Gelb-Rot.
Schleudersitz Trainerstuhl
Das Trainerkarussell dreht sich in dieser Saison so schnell wie selten zuvor. Drei Vereine probieren es sogar mit je zwei Trainerwechseln, also gleich drei verschiedenen Übungsleitern: In Hamburg sind das Thorsten Fink, Bert van Marwijk und Mirko Slomka. In Stuttgart Bruno Labbadia, Thomas Schneider und Huub Stevens und in Nürnberg Michael Wiesinger, Gertjan Verbeek und Roger Prinzen.
Unwürdiger Trainerstreit
Wie blank die Nerven im Überlebenskampf der Bundesliga liegen, zeigt der Streit zwischen dem Nürnberger Trainer Gertjan Verbeek (Foto) und Freiburg-Coach Christian Streich. Beim Spiel in Freiburg geraten beide aneinander. Verbeek beschwert sich: "Wenn man so von einem Kollegen behandelt und beschimpft wird: So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das ist unverschämt, brutal und respektlos."
Der Relegations-Dino
Das Abklatschen beim Hamburger SV nach der 2:3-Pleite in Mainz vor den lautstark feiernden Fans am letzten Spieltag, die "niemals in die zweite Liga" wollen, wirkte fast etwas beschämt. Das Erreichen der Relegation, der beiden "Finalspiele", wie HSV-Trainer Mirko Slomka betonte, war beim Noch-Dino der Bundesliga längst kein Grund zum Jubeln.
Nürnberger Rekordabstieg
Mit dem achten Abstieg der Vereinsgeschichte sorgt der 1. FC Nürnberg für einen Negativrekord in der Bundesliga. In der Hinrunde gelingt dem "Club" kein einziger Sieg. Am bitteren Ende steht mit der 1:4-Schlappe auf Schalke die siebte Niederlage in Folge, die den Club zum alleinigen Rekord-Absteiger macht.
Braunschweig ein würdiger Besucher
Sportlich reicht es für Braunschweig nicht, nach nur einer Spielzeit steigt die Eintracht wieder ab. Doch der Traditionsverein schafft sich durch sein Auftreten viel Anerkennung: Gekämpft bis zum Schluss, ein tolle Atmosphäre im heimischen Stadion, viele Fans, die ihre Mannschaft auch auswärts unterstützen und vor allem das Bekenntnis zu Trainer Torsten Lieberknecht (Foto).