Das Wunder von Camp Nou
Mit dem 6:1 gegen Paris St. Germain im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gelingt Barcelona eines der größten Comebacks in der Geschichte des Fußballs. Hier sind die wichtigsten Szenen dieses denkwürdigen Abends.
Der Sturm von Paris
Julian Draxler und Paris St. Germain fegen im Achtelfinal-Hinspiel im Pariser Prinzenpark mit einem 4:0 über den FC Barcelona hinweg. Auch der frühere Schalke- und Wolfsburg-Profi Julian Draxler trägt sich in die Torschützenliste ein. Das 4:0 scheint uneinholbar, denn bis dahin hat noch keine Mannschaft in der Champions League eine Vier-Tore-Führung verspielt …
Die frühe Antwort
Im Rückspiel trifft der Uruguayer Luis Suarez (2.v.r.) bereits nach drei Minuten für Barca. Sein Kopfball wird hinter der Torlinie weggeschlagen, sodass die neue Torlinientechnik zum Einsatz kommt und klären muss, ob der Ball die Linie vollständig überquert hat. Und das hat er. Daran hat auch der deutsche Torhüter Kevin Trapp (l.) nichts ändern können.
Hilfestellung
Der FC Barcelona müht sich lange Zeit, seine Führung auszubauen, doch weder Neymar noch Lionel Messi treffen. Das übernimmt unfreiwillig PSG-Verteidiger Layvin Kurzawa: mit einem Eigentor. Doch das 2:0 ist für Barca erst die halbe Miete.
Eins fehlt noch
Über den ersten Elfmeter des Abends gibt es keine Diskussion. Messi (l.) verwandelt ihn souverän in der 50. Minute zum 3:0. Es fehlt nur noch ein Tor für die mögliche Verlängerung. Was den 96.000 Zuschauern im Camp Nou dann noch geboten wird, hätte sicher niemand erwartet.
Der Tiefschlag
Doch die Euphorie und Zuversicht der Katalanen, das Fußballwunder noch zu schaffen, wird jäh gebremst. Edinson Cavani, der Uruguayer auf Seiten des französischen Serienmeisters, trifft in der 62. Minute zum 3:1 - eine Riesen-Hypothek für Barcelona. Jetzt müssen noch drei weitere Tore her.
Achterbahnfahrt der Gefühle
Die Barcelona-Fans scheinen sich fast mit dem Aus abgefunden zu haben. Doch dann kommt Neymar und zeigt seine ganze Klasse ab. In der 88. Minute zirkelt der Brasilianer einen Freistoß kunstvoll in den Winkel. Die Fans bleiben pessimistisch. Immer noch fehlen zwei Tore.
"Yes, we can"
Als Neymar (3.v.l.) in der ersten Minute der Nachspielzeit einen umstrittenen Foulelfmeter zum 5:1 verwandelt, scheint das Wunder zum Greifen nahe. "Yes, we can", skandieren die Barca-Fans. Noch ein Tor! Vier Minuten Extra-Zeit bleiben noch.
94 Minuten und 36 Sekunden. Geschichte!
Das entscheidende sechste Tor schießt der 25 Jahre alte Sergio Roberto, ein Eigengewächs des Vereins, in der Barca-Nachwuchsakademie La Masia ausgebildet. Das Camp Nou steht Kopf. An diesem Abend wird Fußball-Geschichte geschrieben!
Erstmals in der Champions League
In der Geschichte des Europapokals haben es zuvor nur Real Madrid, der portugiesische Verein Leixoes SC und Partisan Belgrad geschafft, nach einem Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch weiterzukommen. Der FC Barcelona, der erfolgreichste Club der vergangenen zehn Jahre in der Champions League, ist der erste Klub, dem dieses Kunststück in Europas Königsklasse gelingt.