DAX-Chefs verdienen weniger
26. März 2013Es ist gerade einmal eine Woche her, da vermeldete das Beratungsunternehmen Towers Watson für das Jahr 2012 ein durchschnittliches Gehaltsplus von drei Prozent in den Topetagen der wichtigsten deutschen Unternehmen. Allerdings lagen damals erst 23 Geschäftsberichte der DAX-Konzerne vor.
Die Regulierung wirkt
Nachdem nun die restlichen sieben DAX-Unternehmen ihre Geschäftsberichte vorgelegt haben, kommt eine neue Studie zu einem ganz anderen Ergebnis: Im Schnitt 0,5 Prozent sank die Vergütung der dreißig DAX-Vorstandschefs - auf durchschnittlich fünf Millionen Euro. Und das obwohl die Gewinne der Konzerne im Schnitt um 5,1 Prozent stiegen. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Hostettler, Kramarsch & Partner (hkp) hervor.
Die Regulierung greife, erklärte das Beratungsunternehmen. Zuletzt seien Vergütungen der Topmanager in der Finanzkrise 2008 und 2009 gesunken. Kramarsch erwartet auch in Zukunft bei dem Gehalt der Topmanager allgemein "keine allzu großen Sprünge" nach oben.
Boni nur für Nachhaltigkeit
Das Fixgehalt der Dax-Vorstandschefs stieg im vergangenen Jahr im Schnitt um 1,6 Prozent auf rund 1,28 Millionen Euro. Die umstrittenen jährlichen Boni sanken auf rund 1,32 Millionen Euro - den niedrigsten Wert seit 2006. Zwei Drittel der Bonizahlungen sind langfristige Boni, die nur ausgezahlt werden, wenn sich die Erfolge der Konzernmanager auch über die kommenden vier Jahre als nachhaltig herausstellen.
Spitzenverdiener ist der Studie zufolge VW-Chef Martin Winterkorn. Je nach Berechnung verdiente er 12,8 Millionen Euro beziehungsweise 14,5 Millionen Euro. Damit ist er der einzige DAX-Chef, der es unter die 20 Topverdiener börsennotierter Konzerne in Europa und den USA schafft.
Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Daimler-Chef Dieter Zetsche (8,15 Mio) und Siemens-Lenker Peter Löscher (7,84 Mio). Die beiden Chefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain liegen mit jeweils 4,8 Millionen Euro unter dem Schnitt der Dax-Konzerne. Commerzbank-Chef Martin Blessing verdiente 1,3 Millionen Euro. Er hatte für 2012 auf Boni verzichtet.
jwr/ul (dpa, rtr)