Debütant Calmejane jubelt im Jura-Gebirge
8. Juli 2017Der französische Radprofi Lilian Calmejane hat die achte Etappe der 104. Tour de France als Ausreißer gewonnen. Der 24-Jährige aus dem Team Direct Energie setzte sich nach 187,5 Kilometern von Dole zur Station des Rousses durch. Calmejane verwies den Niederländer Robert Gesink und seinen Landsmann Guillaume Martin auf die Plätze. Der Brite Christopher Froome behauptete das Gelbe Trikot.
Calmejane attackierte am Montée de la Combe de Laisia, dem schwierigsten Anstieg des Tages. Dort ließ der Franzose seine Begleiter stehen, hielt mit bemerkenswertem Stehvermögen und trotz zwischenzeitlicher Krämpfe seinen härtesten Verfolger Gesink in Schach und brachte seinen Vorsprung sicher ins Ziel.
Bester deutscher Fahrer: Buchmann
Nach dem Erfolg von Arnaud Démare auf der vierten Etappe war es der zweite Tagessieg eines Radprofis aus Frankreich. Für Calmejane war es der bisher größte Triumph seiner Laufbahn, er hatte im Vorjahr schon einmal ein Teilstück der Vuelta in Spanien gewonnen. "Es ist unglaublich, ich habe nicht damit gerechnet", sagte Calmejane.
Bester deutscher Fahrer war Rundfahrt-Talent Emanuel Buchmann auf Rang 14, er kam an der Seite von Froome mit 50 Sekunden Rückstand auf Calmejane ins Ziel. Buchmann war zunächst Teil einer Ausreißergruppe und fuhr zwischenzeitlich sogar im virtuellen Gelben Trikot, wurde dann aber von den Klassementfavoriten um Froome gestellt. Das Weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer ist sein realistisches Ziel bei dieser Tour.
Verfehlt Démare die Karenzzeit?
"Es war richtig schwer, aber ich habe leider den Sprung nach ganz vorne verpasst", sagte Buchmann der ARD. Zum Thema Gelbes Trikot sagte Buchmann: "Wenn wir mit mehr Vorsprung angekommen wären, hätte es geklappt - hat aber nicht geklappt. Man sollte nicht zu viel darüber nachdenken."
Einen ganz schweren Tag erlebte der französische Meister Arnaud Démare. Der Etappensieger von Vittel, seit dem Vortag durch Magen-Darm-Probleme belastet, fiel früh zurück. Im Ziel hatte Démare, der vor zwei Jahren den Frühjahrs-Klassiker Mailand-Sanremo gewann, über 30 Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Damit riskierte er die Karenzzeit zu verfehlen, was das Tour-Ende bedeuten würde. Sollte es nach komplizierten Rechnereien nach Etappenende dazu kommen, wäre die Gruppe der Topsprinter nach der Roten Karte gegen Peter Sagan und dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Mark Cavendish weiter geschrumpft.
Gut für Marcel Kittel und Co.. Der dreimalige deutsche Etappensieger konnte unabhängig davon seinen Vorsprung in der Sprint-Wertung ausbauen. Beim Zwischensprint in Montrond wurde der Träger des Grünen Trikots hinter André Greipel und Michael Matthews Dritter.
sw/ck (dpa, sid)