Demonstration gegen Rassismus im Bundestag
22. Oktober 2017Im Regierungsviertel in Berlin haben Tausende Menschen gegen die AfD demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter gingen rund 12.000 Menschen gegen deren Einzug in den Bundestag auf die Straße. Die Polizei sprach von etwas über 10.000 Teilnehmern. Das Motto lautete "Gegen Hass und Rassismus im Bundestag".
"Mein Herz schlägt für Vielfalt" oder "Meine Stimme gegen Hetze" stand auf Plakaten. Die Demonstranten bildeten nach Angaben der Veranstalter einen "symbolischen Schutzring" um das Reichstagsgebäude. Die Abschlusskundgebung fand am Brandenburger Tor statt.
Plädoyer für Grundwerte
"Die Geschichte hat uns gelehrt, zu was Hass und Rassismus führen können. Ich fordere Abgeordnete jeder Richtung auf, es uns gleichzutun und gemeinsam für unsere demokratischen Grundwerte einzustehen", sagte der 23-jährige Initiator Ali Can. Der Student zeigte sich "überwältigt" von der hohen Teilnehmerzahl. Dies zeige, "dass jeder Versuch, uns als Gesellschaft zu spalten, uns nur näher zusammenbringt".
Aufgerufen zu der Demonstration hatten die Bürgerbewegung Campact und weitere Organisationen. Zu den Unterstützern zählten unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die gegen Rechtsextremismus engagierte Amadeu-Antonio-Stiftung.
Kritik von der AfD
Die Veranstalter hatten in ihrem Aufruf erklärt: "Am 24. Oktober werden Rechtsextreme und Rassisten auf den Stühlen des Bundestags Platz nehmen, als Mitglieder der neuen AfD-Fraktion." Daraufhin bezeichnete die AfD die Demonstration als "Anschlag auf die Demokratie". Der Bundestag konstituiert sich am Dienstag.
wo/uh (dpa, afp, epd)