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Der Antisemitismus nimmt weltweit zu

31. Juli 2012

Die US-Regierung zeigt sich in ihrem Jahresbericht zur globalen Religionsfreiheit besorgt über ein weltweites Erstarken des Antisemitismus. Kritik übt Washington auch an China und dem Iran.

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Antisemitische Schmierereien an der Holocaust-Gednekstätte YadVashem in Israel (Foto:picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der zunehmende Antisemitismus zeige sich in Leugnung, Verherrlichung oder Relativierung des Holocaust, aber auch in nationalistischen Tendenzen, die Juden als "die anderen" diffamierten, heißt es in dem in Washington veröffentlichten Papier des US-Außenministeriums. Selbst die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wurde jüngst mit antisemitischen Parolen beschmiert (Artikelbild) - von ultraorthodoxen Juden.

Antisemitische Israel-Kritik

Teilweise gehe Kritik an der Politik Israels einher mit offenem Antisemitismus, konstatiert der Report. Weiterhin gebe es traditionelle Ausdrucksformen von Judenfeindlichkeit wie Verschwörungstheorien, Entweihungen jüdischer Stätten, Angriffe und dämonisierende Darstellungen von Juden. Kritisiert werden unter anderem Venezuela für zahlreiche judenfeindliche Äußerungen in staatlichen Medien, der Iran für die Duldung von Internetseiten mit Holocaust-Leugnenden Inhalten, Schändungen von Synagogen und jüdischen Friedhöfen in Frankreich und der Ukraine sowie der Aufstieg der offen anti-semitischen Jobbik-Partei in Ungarn.

Als besonders von Restriktionen betroffene Religionsgemeinschaften nennt der Bericht Bahai und Sufis im Iran, Christen in Ägypten und die islamische Richtung der Ahmadiyya in Indonesien und Pakistan. Bemängelt werden auch Einschränkungen für Muslime in vielen Ländern einschließlich Europas.

Exiltibeter demonstrieren in der indischen Hauptstadt Neu Delhi gegen China (Foto.AP)
Exiltibeter demonstrieren in der indischen Hauptstadt Neu Delhi gegen ChinaBild: dapd

Im kommunistischen China haben die Beschränkungen der Religionsfreiheit nach der Analyse des State Department in vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Einschränkungen von staatlicher Seite seien in mindestens zwölf Fällen für Selbstverbrennungen tibetischer Mönche mitverantwortlich. Im Iran habe sich die Religionsfreiheit "von einer bereits furchtbaren Lage noch verschlechtert", sagte die US-Diplomatin Suzan Johnson Cook bei der Vorstellung des Reports in Washington.

wl/SC (kna,dapd)