Der Kilauea erschüttert Hawaii
5. Mai 2018Nach dem Ausbruch des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist die Inselgruppe von zwei heftigen Erdbeben erschüttert worden. Die US-Erdbebenwarte meldete Beben der Stärke 5,4 und 6,9 im Abstand von nur einer Stunde. Tsunami-Gefahr bestehe jedoch nicht.
Menschen flohen in Panik aus Gebäuden ins Freie. Berichte über Schäden oder Verletzte gibt es bislang nicht. Allerdings tat sich rund 20 Kilometer vom Vulkan entfernt eine neue Erdspalte auf, aus der Lava und Rauch quoll. Es ist der vierte derartige Riss am Boden seit Ausbruch des Vulkans am Donnerstag.
Das Nachrichtenportal "Hawaii News Now" bezeichnete das zweite Beben als das stärkste, das seit 1975 auf Hawaii gemessen worden sei. Wie damals lag das Zentrum der Beben auch diesmal jeweils unweit des Kilauea auf Big Island, der größten Insel des Archipels im Pazifik, in sieben beziehungsweise fünf Kilometern Tiefe - und damit relativ nah an der Erdoberfläche.
Die meisten Verkehrswege auf Hawaii seien jedoch intakt geblieben, teilte die örtliche Transportbehörde mit. Auch das kurzzeitig verhängte Start- und Landeverbot auf dem Internationalen Flughafen sei nach Inspektion der Pisten schnell wieder aufgehoben worden. 14.000 Menschen waren vorübergehend ohne Strom.
Der Kilauea gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er war am Donnerstag ausgebrochen und hatte heiße Asche und glühende Lava gespuckt. Bereits vor der Eruption waren hunderte Inselbewohner von den Behörden aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Auf der zu den USA gehörenden Inselkette Hawaii mitten im Pazifik leben etwa 1,5 Millionen Menschen.
Brechen die für Hawaii typischen Schildvulkane aus, kann Lava nicht nur aus dem Krater fließen, sondern auch durch unterirdische Risse andernorts an die Oberfläche dringen. So brachen am Freitag wieder neue Bodenspalten auf, durch die glühend heiße Lava hervorquoll und kleinere Waldbrände auslöste.
Außerdem ereignete sich schon am Donnerstag ein Erdbeben der Stärke 5,0, dem Dutzende kleinere Nachbeben folgten. Auch am Freitag hatte der Zivilschutz vor Lebensgefahr durch weitere Nachbeben gewarnt und durch die hohe Schwefelgaskonzentration in der Luft.
rb/bru/se (ap, afp, dpa, rtr)