Der Kobold in der Tasche
14. Mai 2004Es ist eigentlich gar nicht mehr wegzudenken aus den Kinderbuchregalen. "Die ersten Fans sind Kinder, die aus dem Pappbuch-Alter heraus sind", sagt Katrin Hogrebe vom Carlsen-Verlag. Und wer selbst früher eifriger Pixi-Buchleser war, wird auch heute noch gerne am Stand mit den kleinen Büchern stehen bleiben. Sie lachen einen förmlich an, mit ihren schönen bunten Layouts. Gut, wenn es dann im Bekanntenkreis wieder kleine Leser gibt, die man mit den schönen Geschichten beglücken kann. Manch einer behält sie aber auch gleich selbst. Mittlerweile zahlen Sammler für besonders begehrte Büchlein schon mal mehrere 100 Euro, anstatt der derzeit üblichen 95 Cent.
Vom Schund zum Bestseller
Angefangen hat die Geschichte der Pixi-Bücher bereits 1948 in Kanada. Dort erschien das weltweit erste "Pixie Book". Der dänische Verleger Per Hjald Carlsen entdeckte die "Pixie Books" bei einer Reise durch Amerika und kaufte die Lizenzen. Auf einer Buchmesse stellte er dann 1954 das erste deutsche Pixi-Buch vor. Von den Buchhändler wurde diese Form jedoch erstmal nur als Schund belächelt. Aber der Erfolg gab Carlsen schließlich Recht: Gleich im ersten Jahr wurden 100.000 Exemplare verkauft. Bis heute sind mehr als 250 Millionen Pixis über den Ladentisch gegangen.
Petzi, Rasmus Klump und Rasmus Nalle
Benannt sind die Bücher nach dem englischen Wort "pixy" für Kobold. Klein und frech, so auch meist die Geschichten. Mal geht es um Tiere oder Kinder, mal finden sich auch Sachgeschichten, Reime und Lieder. Im ersten deutschen Pixi-Buch soll sich eine kleine Katze das Daumennuckeln abgewöhnen. Nach "Mietzekatzen" erschienen in Deutschland bislang mehr als 1.250 Titel , jedes Jahr 64 neue.
Weltweit gibt es die Pixi-Bücher mittlweile in 13 Ländern. Viele Geschichten erscheinen in mehreren Sprachen. Dementsprechend werden dann auch die Namen der Figuren dem jeweiligen Land angepasst. Petzi, der Bär, heißt im dänischen Original "Rasmus Klump" und in Schweden "Rasmus Nalle".
Jede Geschichte auf 24 Seiten
Sie sind einfach praktisch. Auf Reisen mit den lieben Kleinen passen sie in jede Tasche. Nehmen mit ihren zehn mal zehn Zentimetern keinen Platz weg, sind nur 20 Gramm leicht. Jede Pixi-Geschichte ist 24 Seiten lang. Bis auf wenige Ausnahmen sind sie extra für das Mini-Format geschrieben und illustriert. "Mindestens einmal ein Pixi-Buch zu gestalten, gehört für viele Illustratoren zum 'guten Ton'", so Katrin Hogrebe. Seinen Lesern soll das Pixi-Buch vor allem Spaß machen. Dabei sei es aber auch immer "ein Spiegel unserer Zeit". Eines hat sich dabei nie geändert: Alle Geschichten haben ein gutes Ende.